Bei der jüngsten Erhebung (2011) zählten die steirischen Forst-, Holz- und Papierbetriebe 167 Arbeitsplätze in der Forschung und Entwicklung (F&E). Zwei Jahre zuvor waren es noch um 40 % weniger. Mit der Hälfte der Beschäftigten gilt die Zellstoff- und Papierindustrie als innovationsfreudigster Sektor.
Das steirische Spitzenfeld im F&E-Investitionsvolumen besetzt der Automobil-, Maschinen- und Metallsektor. Aber Holz holt auf. Die Forschungsquote der steirischen Forst-, Holz- und Papierbetriebe steigt. Ihre Ausgaben wuchsen gegenüber 2009 um 137 %. 2011 investierten diese Unternehmen 16,4 Mio. € in Forschung und Entwicklung und verbuchten damit rund ein Drittel der österreichweiten Gesamtaufwendungen von Forst, Holz und Papier für sich. 2007 waren es nur 10 %.
Relativ gesprochen: Die Steiermark widmet 0,7 % ihres Umsatzes der Forschung und Entwicklung. Über ganz Österreich gerechnet, liegt diese Zahl nur bei 0,35 %.
Noch viel Potenzial bei Forschungsförderung
Trotzdem ist die Politik stolz auf das Erreichte: „Die Unternehmen aus der Holzwirtschaft tragen wesentlich dazu bei, dass die Steiermark zu den innovativsten Regionen in Europa zählt“, zeigt sich Landesrat Buchmann erfreut und erklärt, dass „mit der Innovationslandkarte das bestehende Potenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Holzwirtschaft noch besser genutzt werden kann“.
Man will aber mit der Präsentation dieser Zahlen nicht haltmachen. „Laufende Messungen der F&E-Aktivitäten heimischer Forst-, Holz- und Papierbetriebe ist unser Auftrag“, sagt der Holzcluster-Geschäftsführer Erhard Pretterhofer.
Der Cluster sieht sich als Innovationstreiber
Der Holzcluster Steiermark protokolliert aber nicht nur, sondern arbeitet aktiv an seiner Rolle als Innovationstreiber. Ein Ziel ist es, 150 Clusterbetrieben die Forschung und Entwicklung als unverzichtbare Chancen für langfristigen Wettbewerbsvorteil sichtbar, aber ebenso greifbar zu machen.Heinz Gach, Aufsichtsratsvorsitzender des Holzclusters Steiermark, betont, dass „nachweislich mehr als zwei Drittel des Wirtschaftswachstums aus Innovation generiert werden“. Er sieht hierin den entscheidenden Hebel für die Zukunft. Neben gezielter Sensibilisierungsarbeit über Veranstaltungen, Partnergespräche und Clustermedien wird die Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen intensiviert. Die Clusterbetriebe sollen leichteren Zugang zu den Hochschulen bekommen. Aktuelle Beispiele dafür sind die Zusammenarbeit mit der holz.bau forschungs gmbh sowie der Technischen Universität Graz zu technischen und wirtschaftlichen Fragestellungen im Holzbau oder die Erforschung des Holzeinsatzes in der Automobilindustrie gemeinsam mit dem Autocluster Styria und der Universität für Bodenkultur, Wien.
Internationale Projekte, wie Focus, Smart Log Chain oder RERAM, beschäftigen sich mit den für die Holzindustrie kritischen Bereichen Rohstoffversorgung und Ressourceneffizienz.