Forschung und Praxis Hand in Hand

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 09.09.2014 - 15:23
Das Konstruieren im Holzbau erfordert viel Know-how, Erfahrung und eine ständige Orientierung an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Stand des Wissens schreitet insbesondere bei bauphysikalischen Themen, wie Wärmeschutz, Feuchtetransport, Schallschutz, Brandschutz sowie Luftdichtheit, schnell voran. 19 Holzbauunternehmen aus Wien, Nieder- und Oberösterreich gaben daher im vergangenen Jahr den Anstoß zum Qualifizierungsprojekt „Physik@Holzbau – Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zu bauphysikalischen Pro-blemstellungen aus der Holzbaupraxis“.

Mit Praxisfragen und Informationsbedarf hatten sie sich an den Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich (Ecoplus) sowie an den Möbel- und Holzbau-Cluster von Clusterland Oberösterreich gewandt. Die Netzwerke holten Wissenschaftler der TU Wien und der Holzforschung Austria hinzu, um den Wissbegierigen den Status quo zu vermitteln, meldet Ecoplus.

Ein kompaktes, sechstägiges Curriculum wurde für die mehrheitlich kleinen Unternehmen maßgeschneidert, um eine effiziente und Personalressourcen schonende Teilnahme zu ermöglichen. Der Fokus lag auf konkreten konstruktiven Situationen aus der täglichen Holzbaupraxis der teilnehmenden Betriebe, informiert man. Deren Behandlung ging eine fundierte Grundlagenvermittlung voraus, um alle Teilnehmer auf einen Wissensstand zu bringen. Die Finanzierung des Projekts erfolgte mittels einer Förderung des BMWFJ im Programm „Forschungskompetenzen für die Wirtschaft“ (abgewickelt über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG).

Durch den Austausch der langjährigen Erfahrungen aller Projektpartner erkannte man neue Forschungsschwerpunkte, die am Markt benötigt werden. Die intensive Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern führte zu einer gesteigerten Bereitschaft der Unternehmen, weiterführende Aktivitäten zur Forschung und Entwicklung in ihren Betrieben umzusetzen. Die Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschungseinrichtungen soll nun langfristig aufgebaut werden. Außerdem plant Ecoplus Folgeveranstaltungen zu weiteren relevanten Themen.