Es brennt gar lichterloh

Moderne Technologien, qualifiziertes Fachpersonal, dazu Flexibilität, Leistungsfähigkeit und Diskretion, das sind jene Komponenten, auf die das Linzer Brandschutztechnik-Unternehmen IBS baut. Wir haben hinter die Kulissen der akkreditierten Prüfstelle geblickt und einen Ofen gefunden, der seinesgleichen sucht.
Die Arbeitsplatzbeschreibung eines IBS-Mitarbeiter liest sich recht anspruchsvoll und erstreckt sich gleich über drei Seiten. Es wird viel verlangt, nur so werden die Qualitätsanforderungen an das Unternehmen gehalten. Das IBS, Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung, fungiert als akkreditierte Prüf-, Inspektions- und Produktzertifizierungsstelle zur Prüfung und Zertifizierung von Bauprodukten. Erfahrene und unabhängige Experten führen im Jahr etwa 200 Bauteil- und 100 Baustoffprüfungen durch. Prüfungen und Klassifizierungen von Bauprodukten beinhalten den Test auf Feuerwiderstand, untersuchen das Brandverhalten und dokumentieren den Funktionserhalt des Prüfkörpers. Was fachlich unspektakulär klingen mag, geht recht aufsehenerregend vonstatten. Vor allem, wenn die neueste Errungenschaft von IBS im Spiel ist.

Prüfofen der Extraklasse

Seit Kurzem verfügt die Prüfstelle in Linz über den höchsten Vertikalprüfofen Europas. Wer den Gebrauch dieses Ofens miterleben darf, mag schon ins Staunen kommen. Bei 842° C im Ofeninneren fand kürzlich die Feuerwiderstandsprüfung einer nicht tragenden, etwa 4 m hohen Innenwandkonstruktion in Holzrahmenbauweise mit Eckausbildung statt. Der Blick ins Ofeninnere zeigt die rotglühende, aber stabile Holzrahmenkonstruktion. Nach 30 Minuten steht das Ergebnis fest: Feuerwiderstandsprüfung bestanden.Der Prüfofen eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Die Maße von 4 mal 9 m erlauben es, sehr große Körper zu testen. Der Ofen verfügt über eine Leistung von 8 MW. Der Probekörper kann bis zu 11 t wiegen. Was bisher im Bereich der Feuerwiderstandsprüfungen an technische Grenzen stieß, ist jetzt mit dieser Gerätschaft möglich.Neben dem Vorteil zur Prüfung von Produkten mit überdurchschnittlichen Höhen, können zudem sowohl normkonforme Prüfverfahren als auch Brandszenarien mit frei programmierbarer Heizkurve durchgeführt werden.

Prüfung live miterleben

Derzeit wird an der Realisierung von Ofenkameras gearbeitet. Nach Ausbau kommen dann während des Verfahrens bis zu zwei Feuerraumkameras, die an fünf verschiedenen Punkten installiert werden können, zum Einsatz. Diese werden es ermöglichen, dass Kunden via Monitor die gesamte Prüfung mitverfolgen können.Zudem ermöglicht eine flexible Probekörpermanipulation in Form eines Hallenkrans, sodass auch die Brandseite nach Abschluss der Prüfung einsehbar ist. Die Datenauswertung erfolgt prompt. Diese beinhaltet unter anderem eine 3D-Verformungsmessung über das gesamte Prüfkörperausmaß. Weitere Features nach Vollausbau sind die erweiterbare Messsondenanzahl oder die Prüfung von Probekörpern unter Belastung.

Internationale Normarbeit und Forschung

Neben Prüfungen auf Normkonformität werden Inspektions- und Zertifizierungstätigkeiten ebenfalls vom Linzer Standort aus durchgeführt. Bei allen Verfahren werden Unparteilichkeit und Vertraulichkeit großgeschrieben. Neben dem jahrzehntelangen Bestehen des Unternehmens finden sich Belege für das Know-how in nationaler sowie internationaler Normenarbeit als auch in der Lehre, Forschung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit tertiären Bildungseinrichtungen. Ebenfalls im Portfolio finden sich die Erstellung von Brandschutzkonzepten und die Durchführung von Bauüberwachungen. Der Brandverhütungsstelle Oberösterreich (BVS) zugehörig, erweitert sich das Aufgabenspektrum des Unternehmens noch einmal. Die BVS übernimmt die Agenden der Prävention und der Weiterbildung, fungiert aber auch als Brandverhütungsberatungsstelle. Im Rahmen von IBS-Technisches-Büro, der Blitzschutzgesellschaft (BLS OÖ), dem Institut für Sicherheit und Conformität im Brandschutz (ISC) sowie dem Institut für geprüfte Sicherheit (IGS) können weitere wertvolle sicherheitstechnische Belange erfüllt werden.