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© Messe München

Alles rund ums Bauen

Ein Artikel von Martina Nöstler | 28.10.2014 - 07:49
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Die BAU 2015, die von 19. bis 24. Januar in München stattfindet, präsentiert Architektur, Materialien und Systeme für Industrie- und Objektbau, Wohnungsbau sowie Innenausbau. Das Angebot ist nach Baustoffen, Produkt- und Themenbereichen gegliedert. Zukunftsweisende Themen, wie nachhaltiges Bauen, spielen quer durch alle Ausstellungsbereiche eine bedeutende Rolle. Die BAU 2015 belegt mit über 2000 Ausstellern aus 46 Ländern das gesamte Gelände der Messe München mit allen 17 Hallen. Die Bruttoausstellungsfläche gibt der Veranstalter mit 180.000 m² an. Noch ein paar Zahlen zu Beginn: Zur BAU 2013 kamen über 232.000 Besucher, mehr als 60.000 davon aus dem Ausland. Alleine aus Österreich waren es rund 10.000. Im nächsten Jahr erwartet sich die Messe München eine ähnlich hohe Besucherzahl. Die war anlässlich der Pressekonferenz am 16. Oktober in München zu erfahren.
Laut der Besucherstatistik 2013 kamen 36 % der Fachbesucher bei der vergangenen Veranstaltung aus dem Bau-/Ausbaugewerbe beziehungsweise aus anderen Handwerken. Ein weiteres Drittel fiel in die Kategorie „Baustoffhandel/anderer Handel“. 27 % der Gäste waren Architekten, Architekturbüros, Bauingenieure und Planungsbüro.

Ausblick auf die nächste Veranstaltung

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Am Podium bei der BAU-Pressekonferenz saßen Erich Gluch, Dieter Schäfer, Dr. Reinhard Pfeiffer, Mirko Arend und Johannes Manger (v. li.) © Messe München

Drei Leitthemen stehen im Mittelpunkt der BAU 2015: Intelligent Urbanization, Energie- und Ressourceneffizienz sowie Mensch und Gebäude.
Rund um die Messetage werden den Besuchern viele Sonderschauen geboten. In der „ForschungsWerkStatt“ zeigen 17 Forschungsinstitute der Fraunhofer Allianz Bau nachhaltige Innovationen und Entwicklungen. Bei „Eco Design – für Mensch + Natur“ stehen der Erhalt von Umwelt und Ressourcen sowie die Verbesserung von Komfort und Sicherheit im Mittelpunkt.
Beim Forum „Zukunft des Bauens“ in Kooperation mit Bauwelt und Deutsche Bauzeitschrift gibt es an allen sechs Messetagen Vorträge und Diskussionen mit internationalen Star-Architekten und Ingenieuren. Der Holzbau in neuen Dimensionen sowie moderiertes Bauen mit späteren Nutzern stehen beim Forum „Architektur und Industrie im Dialog“ am Programm. Ein weiteres Forum dreht sich um das Thema „Investieren in die Zukunft: von der Vision in die Praxis – die großen Themen der Bauwirtschaft“.
Bereits zum dritten Mal organisiert die BAU 2015 die „Lange Nacht der Architektur 2015“. Am 23. Januar stehen von 19 bis 24 Uhr voraussichtlich 40 Gebäude in mehr als zehn Touren zur Besichtigung am Programm. Damit soll der Brückenschlag von der Bachmesse BAU in die Stadt München geschlagen werden. Erwartet werden rund 20.000 Teilnehmer.

Bauwirtschaft noch gut im Laufen

Erich Gluch vom ifo-Institut informierte anlässlich der Pressekonferenz über die Verfassung der Bauwirtschaft in Deutschland und Europa. Laut der Geschäftsklimadaten aus dem ifo-Konjunkturtest befindet sich die deutsche Bauwirtschaft seit rund drei Jahren in einer guten Verfassung. Bei den auf den Hochbau fokussierten freischaffenden Architekten habe sich das Klima bis in diesen Sommer hinein verbessert. „Leicht rückläufige Auftragsbestände bei den Bauunternehmen und den Architekten zeigen jedoch seit einigen Monaten unmissverständlich auf, dass sich das Hoch einem Ende nähert“, analysierte Gluch. Die Eintrübung sei jedoch noch so gering, dass zumindest bis 2015 noch nicht mit Rückgängen bei den Bauinvestitionen zu rechnen sei.
Die Forschungsinstitute haben in ihren Herbstprognosen die Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts 2014 auf 1,3 % und 2015 auf 1,2 % herabgesetzt. Dennoch dürften die Beschäftigungssituation sowie die Einkommensperspektiven bis 2016 günstig bleiben, hieß es. Den Wohnungserwerbern würde das niedrige Zinsniveau, das noch einige Zeit anhalten dürfte, helfen. „Die Angst vor einer Immobilienblase in Deutschland ist unbegründet. Im Gegenteil: Die lediglich in einigen Großstädten kräftiger angestiegenen Preise für Wohnimmobilien motivieren immer mehr potenzielle Käufer oder Bauherren, in eine Immobilie zu investieren“, erklärte Gluch. 2014 dürften rund 215.000 Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden fertiggestellt werden. Bis 2016 erfolge eine Steigerung auf rund 250.000 Einheiten. Mit 3,1 Fertigstellung je 1000 Einwohner dürfte dann wieder der Durchschnittswert aller europäischen Länder übertroffen werden. Im gewerblichen Hochbau stagnieren seit rund 1,5 Jahren die Auftragseingänge auf einem erhöhten Niveau. Mittlerweile liege das Volumen der neu akquirierten Aufträge sogar leicht unter dem langjährigen Durchschnitt. Die öffentlichen Bauinvestitionen waren im 1. Halbjahr 2014 um 8,5 % höher als im Vorjahreszeitraum, was im Wesentlichen an den milden Wintermonaten lag.
Nach einem Spitzenwert der europäischen Bautätigkeit 2007 folgte in den nächsten sechs Jahren ein dramatischer Einbruch. Das reale Bauvolumen erreichte 2013 wieder das Niveau von 1993. 2014 wird in der europäischen Bauwirtschaft das Jahr der Wende. Im Durchschnitt wird von 2014 bis 2016 ein Wachstum von 5,5 % pro Jahr prognostiziert.

BAU 2015

Datum: 19. bis 24. Januar
Ort: Messezentrum München
Aussteller: 2000 aus 46 Länder
Fläche: 17 Hallen, 180.000 m² Bruttoausstellungsfläche
Besucher (erwartet): 230.000
Produktgruppen: Aluminium; Bau-IT; Bauchemie/Bauwerkzeuge; Bodenbeläge (Parkett, Laminat, textil, elastisch, Leisten und Profile); Energie-/Gebäude-/Solartechnik; Gebäudeautomation/-steuerung; Glas; Holz/Kunststoff (Holzwerkstoff, konstruktiver Holzbau, Fassadensysteme, Innenausbau, Bodenbeläge, Zubehör); investieren in die Zukunft; Keramik; Naturstein/Kunststein; Schloss/Beschlag/Sicherheit; Stahl/Edelstahl/Zink/Kupfer; Steine/Erden; Tor-/Parksysteme; Ziegel/Dachkonstruktionen