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Florian Markl, Produktmanager Holzbau © Frischeis

„Wir wissen, wie“

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 12.02.2015 - 07:53
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Florian Markl, Produktmanager Holzbau © Frischeis

Die Brettsperrholz-Produktion ist im deutschsprachigen Raum zuletzt nur mehr um knapp 10 % gewachsen. Doch Mitteleuropas größter Holzhändler, die Frischeis-Gruppe mit Stammsitz in Stockerau, erzielte 2014 ein „deutlich größeres“ Wachstum. Holzbau-Produktmanager Florian Markl gibt keine genauen Zahlen preis. Doch dass sich Frischeis schon vor zehn Jahren auf das Boomprodukt konzen-triert hat, trägt Früchte. Heute hat die Handelsgruppe in ganz Österreich und Tschechien Brettsperrholz-Experten. Mit dem Know-how ist auch das Ausmaß der Projekte gewachsen. Zu Beginn war der typische Auftrag eine Einfamilienhausdecke mit 10 m3. „Heute wickeln wir komplette Häuser ab“, sagt Markl. Das mittlere Auftragsvolumen hat sich auf 30 m3 verdreifacht.

Brettsperrholz ist ein reifes Produkt

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BSP-Projekt © Frischeis

Schon seit 2005 handelt Frischeis Brettsperrholz-Projekte im Streckengeschäft. Das heißt: Die Ware wird nicht auf Lager gelegt. Der Großhändler übernimmt nur Beratung und Auftragsabwicklung. Daher gilt: „Auf der Strecke kann man nur über Kompetenz verkaufen“, so Markl. Dafür nötige EDV-Infrastruktur, wie hsbCAD (dreidimensionales Planungswerkzeug) und Baubit (Angebotskalkulation), ist vorhanden. Sogar Vorbemessung und Arbeitsvorbereitung werden im stark verzahnten BSP-Geschäft mitunter von den Frischeis-Experten übernommen. Das entspricht einem gesunden Selbstverständnis. „Wir sind der größte Brettsperrholz-Händler in Mitteleuropa. Wir werden unserer Rolle als Marktführer gerecht. Bei Methoden und Technik sind wir immer vorne dabei“, erklärt Markl.
Hauptlieferant der Massivholzelemente ist Binderholz Bausysteme. Die erzeugen ihre BBS-Platten (Markenname) im Salzburger Gebirgsort Unternberg. Andere Hersteller werden von den Frischeis-Niederlassungen ebenfalls herangezogen, wenn das von der Logistik oder dem Sortiment her sinnvoll ist. (Rippen-)Deckenelemente etwa bezieht Frischeis vom tschechischen BSP-Pionier Novatop, Pteni.
Brettsperrholz bezeichnet Markl mittlerweile als „reifes“ Produkt. Die Standardisierung bei Maßen und Stärken war der vorerst letzte signifikante Schritt. Von modischen Strömungen wird das Konstruktivelement kaum beeinflusst. Das einst größere Interesse an astfreier Weißtannenoberfläche sei schon wieder abgeebbt.
Der saisonale Einfluss ist aber groß. Im Mittel vergehen zwei bis drei Wochen zwischen Auftragserteilung und Ankunft auf der Baustelle. Bei Vollauslastung müssen die Zimmerer mitunter aber auch sechs bis acht Wochen auf ihre Produkte warten. Das war etwa der Fall, als für den Erdbebenwiederaufbau in L‘Aquila signifikante BSP-Mengen nach Italien gingen. Dafür könne im Winter – oder „wenn‘s halt gerade gut in die Produktion passt“ – das Brettsperrholz binnen drei bis fünf Werktagen geliefert werden, sagt Markl.

Preis ist relativ stabil

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Baustelle eines Objekts in Massivholzbauweise: Die Elemente wurden von Frischeis vorbemessen, bestellt und abgewickelt © Frischeis

2014 war die Lieferfähigkeit problemlos. Das liegt an fehlenden Großprojekten á la Wagramer Straße (2013) oder dem G3-Shoppingcenter (2011), die Tausende Kubikmeter BSP verschlingen. Trotz freier Kapazitäten kam es bei BSP nicht zu einem Preisverfall. KVH- oder BSH-Sortimente verhalten sich wesentlich sprunghafter. „Das liegt daran, weil BSP nicht ohne Know-how verkauft werden kann“, argumentiert Markl. Diese Dienstleistung sorgt dafür, dass die Frischeis-Mitarbeiter auch in den eher ruhigeren Wintermonaten viel zu tun haben. Von Januar bis Februar werden zwar nur geringe Mengen ausgeliefert, aber jede Menge Angebote verfasst.

Vom Brettsperrholz bis zur Thermoholzterrasse

Vorteilhaft für Frischeis-Kunden ist das umfassende Sortiment. Der Holzbaukatalog führt von Bau- und Leimholz über Holzfaserdämmung bis zu Holzwerkstoff-Platten und Hilfsmittel für alle nötigen Produkte. Beim Marktführer kann man sich auf Topberatung vom Brettsperr- bis zu Thermoholz verlassen.