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Sägewerksunternehmer Hans-Georg Pieper steht vor einem Spielplatzgerät aus eigener Produktion © Pieper

Spielplatzbau statt Zweischichtbetrieb

Ein Artikel von Hannes Plackner | 23.09.2014 - 10:03
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Sägewerksunternehmer Hans-Georg Pieper steht vor einem Spielplatzgerät aus eigener Produktion © Pieper

Das Ausmaß der Rundholzknappheit im Sauerland zeigt die Initiative Holz und Arbeit NRW anhand von Pieper Holz, Olsberg/DE. 2010 sägte der Betrieb noch 550.000 fm. Im Vorjahr waren es nur mehr 230.000 fm/J im Einschichtbetrieb. Statt einst 160 Mitarbeiter sind nur mehr 120 im Unternehmen.

Geschäftsführer Hans-Georg Pieper gleicht einen Teil des Umsatzverlusts mit Weiterverarbeitung aus. Die Produktion von Spielplätzen und Gartenholz wird beständig ausgebaut und beschäftigt schon 30 Arbeitskräfte. Deren Anteil an den Einnahmen stieg von 7% auf 11%. Doch es sei ein mühsames Geschäft, denn auch die Kassen der Gemeinden sind klamm.

Pieper ist Mitglied der Initiative Holz und Arbeit NRW. Die Vereinigung 40 mittelständischer Sägewerke macht regelmäßig auf ihre angespannte wirtschaftliche Lage aufmerksam. Ursächlich Schuld daran seien die umstrittenen Lieferverträge mit Klausner Holz, dem nach dem Orkan Kyrill 2007 über sieben Jahre 500.000 fm/J Nadelrundholz zugesichert wurden. Doch so viel Holz ist nicht verfügbar. Nachdem die Sturmholzmengen aufgearbeitet wurden, suchen die Säger nun händeringend nach Rundholz. Erschwerend komme hinzu, dass viele Waldbauern weniger ernten. Die Folge: „Die Rundholzpreise sind durch die Decke gegangen“, beklagt Pieper. Damit lassen sich Exportmärkte nicht mehr kostendeckend bedienen. Zu besseren Zeiten landete in Olsberg erzeugtes Schnittholz noch in Italien und Spanien oder sogar in Afrika und Japan.