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Die fertige Bergheizhütte fügt sich mit seiner Lärchenfassade in die Osttiroler Bergwelt ein © Schmid Energy Solutions

Eleganter Energiekubus

Ein Artikel von Günther Jauk | 12.08.2014 - 09:20
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Die fertige Bergheizhütte fügt sich mit seiner Lärchenfassade in die Osttiroler Bergwelt ein © Schmid Energy Solutions

Mobile Heizcontainer haben den Vorteil, dass sie nahezu überall aufgestellt werden können. Mitunter haben Kunden jedoch hohe optische Anforderungen und sind mit einem Metallkubus unglücklich. Schmid Energy Solutions, Lieboch, haben dafür gemeinsam mit Asteenergy, Krumpendorf, und Bergernergie, St. Veit in Defereggen, eine elegante Lösung gefunden: die Bergheizhütte mit Lärchenfassade.
Containerheizsysteme von Schmid kommen überall dort zum Einsatz, wo sich Heizungen in bestehende Gebäude nicht integrieren lassen. Die Anlagen können je nach Situation ab bestehendem Silo oder ab Brennstoffcontainer mit eingebauter Austragung beschickt werden. Bei der Bergheizhütte in St. Veit im Defereggental erledigt die Hackschnitzelaustragung ein Schubboden. Kern der Anlage ist ein Kessel des Typs Schmid-Vorschubrostfeuerung USTR 360.32 mit einer Leistung von 360 kW.
Den Stahlbau für den Schubboden lieferte der Osttiroler Metalltechnikbetrieb Berger. Gemeinsam mit dem Schubboden wurde auch der Heizcontainer überdacht und mit Lärchenholz verschalt. „Durch die Lärchenholzverschalung fügt sich die neben dem Kindergarten gelegene Anlage harmonisch ins Landschaftsbild ein“, so Bernd Hörzer, einer der beiden Geschäftsführer von Schmid Energy Solutions Österreich.

Verbrennen bis 62 % Holzfeuchte

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Die Geschäftsführer von Schmid Energy Solutions, Bernd Hörzer (li.) und Josef Strohmeier © Günther Jauk

Das Familienunternehmen Schmid Energy Solutions mit Hauptsitz im Schweizer Eschlikon bietet unterschiedliche Heizungssysteme für biogene Brennstoffe. „Wir haben Lösungen für fast jedes Material. Feuchtigkeiten bis 62 % sind für uns kein Problem“, erklärt Josef Strohmeier, der zweite Geschäftsführer von Schmid Energy Solutions Österreich, nicht ohne Stolz. Das 1936 gegründete Unternehmen hat neben Niederlassungen in der Schweiz Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Österreich. Gebaut werden die Anlagen in der Schweiz, die Subunternehmen kümmern sich um Verkauf, Service, Montage, Inbetriebnahme und Wartung.

Typenreihe für hohen Heizwert

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Die Bergheizhütte im Bau: der Heizcontainer und rechts daneben der Schubboden © Schmid Energy Solutions

Die österreichische Tochter wurde 2012 gegründet. Sie verkauft Industrieanlagen zwischen 100 kW und 6,5 MW in einem Block als Standardgröße. In den vergangenen beiden Jahren wurde der Personalstand von 5 auf 14 Mitarbeiter fast verdreifacht. Seit der Gründung wurden bereits 29 Anlagen, einige davon in der Holzindustrie, realisiert. „Die Typenreihe USTW Vorschub-Stufenrostfeuerung wurde für Brennstoffe mit hohem Heizwert, geringem Wassergehalt und tiefem Ascheschmelzpunkt konzipiert“, erklärt Hörzer. Als Brennstoff dienen Hackschnitzel, Schleifstaub und Sägemehl von verleimtem Schichtholz, Spanplatten, Verarbeitungsabfälle aus der Türenherstellung, MDF-Platten sowie weitere Holzabfälle.
Schmid baut auch Wärmerückgewinnungsanlagen. „Durch die Nutzung der latenten Energie der Abgase erreichen wir eine Effizienzsteigerung von bis zu 25 %“, erläutert Strohmeier und hofft, dass sich diese Technologie in den nächsten Jahren weiter durchsetzen wird.