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Sehr gefragt: Nadelholz-Zellstoff © DI Johannes Plackner

1,1 Mrd. € für finnisches Zellstoffwerk

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 23.04.2014 - 10:07
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Sehr gefragt: Nadelholz-Zellstoff © DI Johannes Plackner

Die größte Einzelinvestition in der Geschichte der finnischen Holzverarbeitung plant die Metsä-Group, Helsinki. Für 1,1 Mrd. € soll am Standort Äänekoski das „weltweit erste Werk für biobasierte Produkte der nächsten Generation" entstehen, heißt es in einer Pressemitteilung. Neben 1,3 Mio. t/J an hochwertigem Zellstoff werden Energie und eine Reihe von nicht näher spezifizierten Bioprodukten erzeugt. Arrondiert an das Zellstoffwerk ensteht ein „einzigartiges Ökosystem an Unternehmen" zur Verwertung der Rohstoffe, so der Plan. Investitionsentscheidend ist aber der lukrative Zellstoff: „Der globale Nachfrageanstieg nach Nadelholzzellstoff ist der Hauptgrund für dieses Projekt", sagt Kari Jordan, Präsident und CEO der Metsä-Group.

Die zuständige Division Metsä Fibre startet nun mit dem Genehmigungsprozess. Die finale Investitionsentscheidung fällt im I. Quartal 2015. Neben der behördlichen Bewilligung zählt Jordan etwa die Konjunktur – insbesondere in Asien - und die Holzversorgungssituation als Entscheidungsparameter auf. Aus heutiger Sicht ist die Inbetriebnahme 2017 geplant. 

Die Ausmaße des Projekts sind gewaltig. Der Rundholzverbrauch würde 4 Mio. fm/J Faserholz betragen, ein Zehntel der gesamten finnischen Ernte. Das Rohholz soll hauptsächlich aus dem Inland kommen. Laut Metsä lasse sich die Rundholzernte nachhaltig um 7 Mio. fm/J Nadelholz und 4 Mio. fm/J Birke steigern. 

Die Investoren versprechen 2500 neue Jobs im Werk sowie vor- und nachgelagerten Unternehmen. Die finnische Wirtschaftsleistung werde um 500 Mio. €/J wachsen. Ebenso groß sind die prognostizierten Exporterlöse. Äänekoski allein würde den Anteil der erneuerbaren Rohstoffe in Finnlands Energiemix um 2% erhöhen, heißt es. Das Werk braucht keine fossilen Brennstoffe. 100% des Holzvolumen sollen am Standort 300 km nördlich von Helsinki verarbeitet werden.