Im Gespräch wirkt Rindal zuversichtlich. Er hinterlässt den Eindruck eines Managers, der den Eigentümern bald schon gute Zahlen präsentieren kann. Gilt das auch für die gesamte Branchen? „Ja, die meisten hier haben gute Stimmung.“
England, Deutschland, Holland
Beim Schnittholzexport zählen in absteigender Reihenfolge Großbritannien, Deutschland und die Niederlande. Rindal bestätigt zahlreiche Expertenmeinungen, wonach heuer der Großraum London gute Absatzmöglichkeiten biete. In Deutschland sieht er vor allem bei Leimholzlamellen und Rohhoblern Wettbewerbsfähigkeit gegenüber lokalen Sägewerken.
Die Levante ist für skandinavische Sägewerke traditionell ein wichtiger Absatzmarkt. Im Falle von Moelven gilt das beispielsweise für Kiefer, die in erster Linie nach Ägypten geliefert wird.
Von den USA erwartet sich der Moelven-CEO noch keine großen Impulse. Sein Unternehmen setzte aber nie in großem Ausmaß auf den Transatlantikexport. Interessanter sind die Mengen nach Ostasien. „China läuft für uns langsam an.“ Erst kürzlich besuchte eine Delegation schwedischer Schnittholzproduzenten das Riesenreich. Der schwedische Sägewerksverband Skogsindustrierna verstärkte im Vorjahr seine Aktivitäten in China. Höhepunkt war der Sino-Swedish Wood Day am 10. Dezember 2013. Rindal bezeichnet diese Maßnahmen als „wichtig und sinnvoll“.
Viel Rundholz in Sturmgebieten
In Süd- und Mittelschweden ist die Rundholzverfügbarkeit gut. Die Stürme im Herbst spülten Sägebloche in die Sägewerke. Das Gegenteil ist in Gegenden der Fall, die nicht von Kalamitäten betroffen waren. Der Winter war in Skandinavien nass und mild. Das behinderte den Einschlag. Die Versorgungslage ist daher etwa in Norwegen angespannt.Konsolidierung ist schon geschehen
Die vergangenen drei Jahre waren für skandinavische Sägewerkskonzerne hart. Das habe aber zu einer notwendigen Konsolidierung geführt. Eine Ausnahme ist Südschweden. Dort gebe es noch zu viele Sägewerke mit teils überalterten Anlagen. „Da stehen weitere Schließungen bevor.“Moelven selbst hat in dieser Situation seine Cash-Reserven für Zukäufe genutzt. 2011 wurde etwa der Sperrholzproduzent Vänerply, Otterbäcken/SE, in die Gruppe integriert. Ein Jahr später steckte Moelven 70 Mio. SEK (7,8 Mio. €) in das Werk, um die Anlagen zu modernisieren. „Normalerweise investieren wir pro Jahr rund 25 Mio. € in unsere Anlagen. Aufgrund der Zukäufe stiegen unsere Investitionen im Schnitt auf über 40 Mio. € pro Jahr“, beschreibt Rindal. Aktuell wird im Sägewerk Sokna/NO ein Kanaltrockner installiert. Die Zeit der Zukäufe ist laut dem CEO aber vorbei. Nun werden die bestehenden Standorte modernisiert.
Nachfrage nach bunten Brettern
Welche Produkte sind in Skandinavien gegenwärtig gut nachgefragt? Rindals Antwort überrascht.: „Gestrichene Hobelware.“ Moelven liefert immer mehr Bretter in bunten Farben aus – sowohl für Innen- als auch Außenanwendungen.Brettsperrholz sieht Moelven dagegen weiter als Randprodukt. 2010 schloss man seine eigene Produktion „Massivtre“. Die Division Building System baut immer wieder massiv in Holz. Dies werde aber in Mitteleuropa zugekauft. Rindal sieht nicht genug Nachfrage, um eine eigene Produktion in Schweden oder Norwegen zu rechtfertigen.