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Helmut Stix, Bundes-Berufsgruppenmitglied Holzhandel © Archiv

Höhere Fichtenrundholz-Preise

Ein Artikel von Martina Nöstler | 12.12.2013 - 08:32
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Helmut Stix, Bundes-Berufsgruppenmitglied Holzhandel © Archiv

Bei der Rundholzversorgung ist derzeit ein starkes Ost-West-Gefälle zu erkennen. Die Großsägewerke, die distanzmäßig in Nähe zu Tschechien liegen, sind gut versorgt. Je weiter es westlich geht, umso schlechter ist die Versorgung. Einige Großsägewerke liegen bei einer Holzimportmenge von knapp 80 %. Die große Nachfrage nach Rundholz spiegelt sich teilweise im Einkaufsverhalten der Sägeindustrie wider. Bei Großmengen versuchen die Einkäufer, selbst zum Zug zu kommen und durch diverse Liefer- beziehungsweise Längenboni den Handel auszuschalten. Da sich die Einkaufspreise rasch ändern, werden von der Forstseite eher kleine Lieferverträge mit kürzerer Laufzeit abgeschlossen.

Kapitalmarkt verunsichert

Trotz aller Erwartungen und wirtschaftlicher Aspekte kam es beim Fichtenrundholz zu keiner Preissenkung – ganz im Gegenteil. Es kam vereinzelt zu Preiserhöhungen von bis zu 3 %. Bei den Kleinwaldbesitzern ist nach wie vor eine große Verunsicherung vorhanden. Sie habe ihr Geld lieber „stehend“ im Wald, als auf einem Sparbuch oder am unsicheren Kapitalmarkt. Der Großwald muss bei Weitem nicht so viel Rundholz einschlagen, um seine Fixkosten abzudecken. Die Abschläge bei Tannenrundholz sind im generell gleichbleibend. Die Kieferrundholzpreise bewegen sich nach wie vor auf sehr hohem Niveau und sollten den Waldbesitzern ein zusätzlicher Anreiz für Schlägerungen sein. Es kam im III. Quartal zu einer Preissteigerung von etwa 1,5 %.
Auch Lärchenrundholz kann ist nach wie vor sehr gut nachgefragt. Bei guten Qualitäten bewegen sich die Preise rund 10 % über den der Fichte.

Buche am Niveau der Vorjahre

Bei der Buche kann keine preisliche Veränderung gegenüber dem Vorjahr festgestellt werde. einzig und allein bei Buchenbrennholz ist eine äußerst rege Nachfrage gegeben. Die Brennholzpreise bewegen sich auf einem durchwegs sehr hohen Niveau.
Eichenrundholz ist nach wie vor in allen Qualitäten rege nachgefragt. Gegenüber dem Vorjahr sind die Preise gleich geblieben. Derzeit werden auch schlechte Qualitäten, zum Beispiel Asteiche, gesucht. Helle Hölzer werden derzeit wenig bis gar nicht nachgefragt.
Derzeit gibt es eine äußerst schleppende Nachfrage nach Ahornrundholz. Die Pappelnachfrage am italienischen Markt ist derzeit so gut wie nicht vorhanden. Bei den Qualitäten A, B wird es zu leichten Preissenkungen kommen. Schlechte Pappelqualitäten werden derzeit als „Ersatzholzart“ für das teure Fichtenbraunholz verwendet.
Fichtenschleifholz kann im Rahmen der Verträge gut abgesetzt werden. Es gibt keine Lieferbeschränkungen. Die Preise wurden gegenüber dem letzten Quartal leicht angehoben.
Bei Kie/Fi/Ta-Faser- und -Sekundaholz ist eine gute Versorgungslage der verarbeitenden Indus-trie gegeben. Das Holz kann bei leicht gestiegenen Preisen im Rahmen der Lieferverträge abgefrachtet werden. Gerade dieses Segment steht im harten Konkurrenzkampf zu der Biomasse.

Biomasse muss importiert werden

Die Versorgungslage der Biomasseheizwerke für die kommende Heizsaison ist sicherlich nicht befriedigend. Aufgrund der steigenden Zahl der Heizwerke muss immer mehr Biomassematerial importiert werden. Dabei muss der ökologische Aspekt aufgrund der teilweise sehr langen Transportwege hinterfragt werden.

*Referat gehalten am 15. November beim Treffen des österreichischen Holzhandels in Amstetten