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Architektonisch bietet die Bauweise mit der Massiv-Holz-Mauer vielfältige Möglichkeiten © GT Systemfertigung

Zu 99,96 % Fichte

Ein Artikel von Hannes Plackner | 20.08.2014 - 16:41
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Architektonisch bietet die Bauweise mit der Massiv-Holz-Mauer vielfältige Möglichkeiten © GT Systemfertigung

Nur österreichische Fichten und Aluminiumnägel als Verbindungsmittel braucht es für Häuser von GT Systemfertigung. Die Prämisse lautet: Naturnähe und Nachhaltigkeit. Das schätzen die Kunden – und bauen immer größere Häuser.
Wenn GT Systemfertigung, Lavamünd, ein Ökohaus errichtet, bleibt kein Stein auf dem anderen. Präziser: Es kommt gar kein Stein auf die Baustelle. Denn der Kärntner Betrieb verwendet nur natürliche Baustoffe, in erster Linie Massivholz. Konsequent versucht man, chemische Einflüsse zu vermeiden. Wände und Decken werden nach den Systemem Massiv-Holz-Mauer (MHM) und Profil-Holz-Element (PHE) gefertigt. Aluminiumnägel verbinden Fichtenbretter von regionalen Sägewerken. Die Bewohner sind so keinem künstlichen Formaldehyd oder Isocyanat ausgesetzt. Komplettiert wird der Ansatz mit Zellulose- oder Holzfaserdämmung und Lehmputz. Damit spricht Geschäftsführer Anton Geißelbacher in erster Linie qualitätsbewusste Bauherren an. Aber dank der statischen Leistungsfähigkeit der MHM-Wände kommen seine Produkte zunehmend bei größeren Objekten zum Einsatz.

Mit dem Dreigeschosser nach Wien

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Geschäftsführer Anton Geißelbacher und Verkaufsleiter Albert Köfler (v. li.) präsentieren ihre Argumente an einem Tisch, der aus MHM-Elementen besteht © Hannes Plackner

Dort, wo die Drau Österreich verlässt, liegt Lavamünd. Die waldreiche Gegend hat Tradition im Holzbau. Geißelbacher bringt mit seinem 30-köpfigen Team nun neuen Schwung in die Branche. Im Alpenraum ist das Interesse an massivem Holzbau ohne Leim groß. Das gilt auch für die Städte in Alpenrandlage, Wien, Graz, Linz (Bürogebäude) oder Klagenfurt (Reihenhäuser). „Wir realisieren immer größere Objekte. Bauträger kommen auf uns zu, weil hochwertiger und naturnaher Lebensraum gefragt ist“, schildert Geißelbacher.
Drei- oder mehrgeschossige Bauten sind mit MHM-Wänden kein Problem. Der klassische 20 cm starke Wandaufbau trägt die Lasten ab. In der Regel werden die Außenwände mit Holzweichfasern gedämmt. Mit 10 bis 14 cm Dämmschicht bleibt ein U-Wert von 0,19 W/m2K. Das sei „absolut ausreichend“, findet Geißelbacher. Dem „Dämmfetischismus“ mit Zwangslüftung und halbmeterstarken Styroporschichten kann er nichts abgewinnen. „Allein die graue Energie, die für diese Konstruktionen nötig ist, führt den Nachhaltigkeitsgedanken ins Absurde.“ Aber was ist mit dem energieintensiven Aluminium? Das könne aber mit einem Volumsanteil von nur 0,04 % praktisch vernachlässigbar werden.
Bei den Innenwänden verwendet GT Systemfertigung ebenfalls Massivholzwände oder günstigeren Holzriegelbau. Der wird dann aber ebenfalls konsequent mit Holzweichfaserdämmung von Schneider ausgefacht. Als weltweit einziger Betrieb bieten die Kärntner auch PHE-Deckenelemente. Das sind lagenweise mit Aluminiumnägeln verbundene, hochkant stehende Fichtenbretter. „Wir liefern hochwertige Massivholzwände und -decken. Holzbaubetriebe bekommen so alles aus einer Hand“, erklärt Verkaufsleiter Albert Köfler.

Es zählt die Zufriedenheit

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Außen massiv, innen Riegelbau: Der CAD-Plan zeigt eine mögliche Bauweise - die Innenwände werden hier mit Holzweichfaser ausgefacht © Hannes Plackner

Ebenfalls praktisch ist die Vorfertigung. Die CAD-geplanten Objekte werden von einer Hundegger-PBA zugeschnitten. Der Zusammenbau auf der Baustelle ist somit eine Sache von Stunden.
Am wichtigsten ist aber die Zufriedenheit der Kunden. „Wir werden regelmäßig von unseren Bauherren gelobt, weil sie eine Freude mit ihren Häusern haben. Und das freut auch mich“, sagt Geißelbacher abschließend mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.

Daten & Fakten

Gründung: 2011
Geschäftsführer: Anton Geißelbacher
Standort: Lavamünd
Sortiment: Herstellung und Vorfertigung von MHM- und PHE-Elementen für Partnerbetriebe beziehungsweise Errichtung per eigenen Holzbauunternehmen
Mitarbeiter: 30