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Erweitertes Heizhaus: Um den neuen Kessel unterzubringen, musste Wibeba das Heizhaus adaptieren - den Kesseltausch erledigte ein 100?t schwerer Kran © Wibeba

Zeichen für die Umwelt

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer | 26.02.2014 - 07:43
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Erweitertes Heizhaus: Um den neuen Kessel unterzubringen, musste Wibeba das Heizhaus adaptieren - den Kesseltausch erledigte ein 100?t schwerer Kran © Wibeba

Am 13. Februar konnte man die feierliche Eröffnung eines gemeinsamen Nahwärmeprojektes in Wieselburg begehen. Die Brauerei Wieselburg bezieht seit Beginn des Probebetriebs im Herbst Sattdampf aus dem Heizkessel von Wibeba-Holz. Während man früher die Produktion ausschließlich mit Gas bestritt, werden nun 50 % des Energiebedarfs von Sattdampf aus einem Biomassekessel bereitgestellt.

Synergien lagen auf der Hand

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Symbolisches Öffnen der Dampfleitung: Bürgermeister Günther Leichtfried, Braumeister Christian Huber, Wibeba-Hungaria-GF Markus Sunk, Gen.-Dir. Dr. Markus Liebl, Wibeba-Holz-GF Wolfgang Sunk, LR Dr. Stephan Pernkopf (v. li.) © Brauunion

Bei Wibeba war zuvor ein erst 2007 installierter Heißwasserkessel in Betrieb. „Wir benötigen Energie für unsere Dämpf- und Trockenkammern sowie die einwandfreie Produktion und Lagerung“, erklärt Wolfgang Sunk, Geschäftsführer von Wibeba-Holz. Viele dieser Prozesse finden in den Wintermonaten statt, sodass in diesem Zeitraum ein großer Wärmebedarf besteht. Im Sommer hingegen ist der Wärmebedarf für die Trocknung vermindert, Prozesse, wie Dämpfen und Heizen, finden also nicht statt. In den Sommermonaten hat die Brauerei Wieselburg hingegen einen erhöhten Energiebedarf, da die Brautätigkeit in der warmen Jahreszeit zunimmt. „Für uns waren daher die Synergieeffekte klar erkennbar und wir haben bei Bios in Graz eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um die notwendige Dimensionierung der Anlage ersichtlich zu machen“, erklärt Senior-Geschäftsführer Johann Sunk.

In nur 18 Monaten Projekt umgesetzt

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Leistungsfähiger Kessel: Die Brennstoffwärmeleistung beträgt 2,5?MW © Christoph Zeppetzauer

„Kurze Entscheidungswege prägen unser Familienunternehmen und erleichterten so den Entscheidungsprozess gemeinsam mit der Brauunion wesentlich“, erklärt Wolfgang Sunk. Nur eineinhalb Jahre vergingen zwischen der Konzepterstellung und dem Austausch des Heizkessels. „Hier haben wir, wie schon bei drei anderen Anlagen zuvor, auf das Unternehmen Kohlbach vertraut“, informiert Vater Johann. Spektakulär war der Tausch der Kesselanlagen, der mit einem 100 t-Kran bewerkstelligt wurde. Die Sattdampfleistung beträgt 1 bis 4,5 bar, welche auf diesem Level den mittleren Druckbereich der Brauerei mittels Fernwärmekopplung abdeckt.Als Brennstoffe dienen, was im Unternehmen als Koppelprodukte anfallen, also Rinde sowie Hackgut. Ein Vorteil für Wibeba ist außerdem die Tatsache, dass man für die Brauerei die Grundversorgung zur Verfügung stellt – für Spitzenlasten springt ein Gaskessel ein. Um im partnerschaftlichen Miteinander eine Abnahmesicherheit zu schaffen, vereinbarte Wibeba mit der Brauunion einen Zehnjahresvertrag, wobei zumindest 8000 MW/J abgenommen werden müssen. Tatsächlich sieht es derzeit so aus, dass die gelieferte Energiemenge in den fünfstelligen Bereich gehen könnte, wodurch sich der Versorgungsgrad der Brauerei auf über 50 % erhöhen könnte. „Wir waren mit der Umsetzung sämtlicher Projektpartner mehr als zufrieden – die versprochenen Leistungsparameter wurden sogar noch übertroffen“, zeigt sich Wolfgang Sunk mit der Umsetzung des Energieprojektes in Wieselburg glücklich.
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© Christoph Zeppetzauer

Kraftwerk Wibeba-Holz
Wärmeleistung: 2,5 MW
Wärmeträger: Sattdampf
Brennstoffbedarf: 4.000 t/J Industriehackgut und Rinde

Projektpartner
Planung: Bios Bioenergiesysteme, Graz
Erbauarbeiten: Rauner, Petzenkirchen
Bauausführung: Trepka, Obergrafendorf
Holzbau: Rubner, Obergrafendorf
Dampfkessel: Kohlbach, Wolfsberg
Dampfkreislauf: R+I, Biedermannsdorf
Schornsteintechnik: Ahrens, Wieselburg
Haustechnik: Baierl, Steinakirchen