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Wohin mit Pellets?

Ein Artikel von Administrator | 08.12.2003 - 15:53
Für 2005 sagt der Österreichische Pelletsverband (PVA) eine Überproduktion von 472.000 t/J an Pellets voraus. Der Verband versucht daher, den Marktaufbau zu unterstützen.
„Pelletierer am österreichischen Standort werden nur dann eine Überlebens-Chance haben, wenn Pellets professionell vermarktet werden und nicht nur Geld in die Produktion gesteckt wird”, ist Geschäftsführer Wilfried Auerbach überzeugt.Pelletsproduktion übersteigt Bedarf. 2003 liegt der Pelletsverbrauch bei 115.600 t, die Menge der produzierten Pellets aber bei 211.000 t. Durch die neu entstehenden Produktionsstätten wird eine Steigerung auf 448.000 t für 2005 erwartet. Der Verbrauch 2005 soll bei 195.000 t liegen.
In Italien wird für 2005 ein Pellets-Bedarf von 200.000 t und eine Produktion von 140.000 t erwartet.
Es darf nur eines nicht passieren: Durch schwarze Schafe der Ölindustrie Munition geben. „Am stagnierenden Kesselmarkt, dem Verdrängungswettbewerb durch multinationale Konzerne, der Pellets-Überproduktion und Uneinigkeiten in der Branche muss man aufpassen, dass die Pelletsbranche insgesamt nicht der Verlierer ist”, so Auerbach.
Seit 1997 versucht man beim Pelletsverband, neue Wege zu gehen. Es soll nicht dasselbe passieren wie bei den Holzbriketts. Dort hat die Holzindustrie jenen Markt mühevoll aufbaut, der dann durch Billigimporte vom Osten unterwandert wird. Die No-name-Produkte machen jetzt das Geschäft.Önorm zu wenig. „Die Önorm alleine reicht nicht aus”, so Auerbach. Jeder Hersteller - auch aus dem Ausland - kann nach der Önorm produzieren. Daher versucht man einen eigenen Weg mit der PVA-Norm zu gehen. Die Kennzeichnung sorgt erstmals für eine lückenlose Kontrollmöglichkeit und schließt somit ein Vermischen mit Reststoffbestandteilen (Lacke, Leime) von vornherein aus.Codierung gegen Fehler. Die Rückverfolgbarkeit der Lieferung dient zum Aufdecken von Fehlerquellen. Die Codierung bietet in Verbindung mit strengsten Qualitätsvorschriften für Pelletsproduktion und -handel (PVA-Gütezeichen) jedem Kunden die Sicherheit, österreichische Pellets mit minimalem Feinanteil und frei von Verunreinigungen eingelagert zu haben.
„Das österreichische Kapital ist die Reinheit der Sägespäne”, so Auerbach. 70% der Pellets, die die Kunden kaufen, sind codierte Ware.
Zu den PVA-Pellets werden codierte Holzstückchen beigefügt. Anhand dieser, die pro 10 kg beigemischt werden, kann man bei Bedarf im Lagerraum feststellen, wer diese PVA-Pellets wann produziert hat, wo sie zwischengelagert wurden und wer sie bis zum Lagerraum des Kunden transportiert hat.
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Transparenz und leichte Überprüfbarkeit. Die Einhaltung der PVA-Vorschriften lassen sich mit geringem Aufwand überprüfen. Durch die vorhandenen Daten können bei eventuellen Qualitätsmängeln sowohl der Verur-sacher als auch die sich daraus ergebenden Haftungsfragen abgeklärt werden.
Es geht um 2 wesentliche Dinge, erläutert der Geschäftsführer: „Die Standortsicherung und die Wertschöpfung zu erhöhen und sich den Angriffen gegenüber Öl, Gas und Strom ins rechte Licht zu rücken.” Kein kontaminiertes Material in Kleinanlagen. In Skandinavien sind Pellets ein Abfallprodukt und müssen auch nicht rein sein, da es für Großanlagen mit Filter produziert wird. Weil es in Österreich viele kleine Anlagen gibt, sollen in Österreich nur Pellets aus Sägespänen produziert werden.
„Der Endkunde ist bereit, für die Heizanlage mehr zu bezahlen und daher sucht er auch einen reinen Brennstoff”, erläutert Auerbach. Beispielsweise seien in Italien bei den Öfen in 1-Familienhäusern durch kontaminiertes Material alle Sichtfenster verschmiert.
Da die PVA die strengste Norm Europas ist, soll es in den Köpfen der Endverbraucher verankert werden: Österreich hat den saubersten Span Europas - man möchte dadurch aber auch einen höheren Preis erzielen.Weniger Heizungen. „Der europäische Heizungsmarkt stagniert, zwischen 1999 und 2002 wurden um 30% weniger Heizungen an 1-Familienhäuser verkauft, daher heißt es, dem Öl Marktanteile abzugewinnen”, erklärt Auerbach.Ölwirtschaft fürchtet Pellets. „Das Institut für wirtschaftliche Ölheizung schaltet in den Massenmedien: Holz ist gesundheitsgefährlich. Diesen Falsch-Meldungen möchten wir den Garaus machen”, so Auerbach.
Jung, frech und unbekümmert - so versucht der Pelletsverband zu werben, dafür wurde man bereits verklagt, gewann aber den Prozess.
In Deutschland gibt es keine organisierte Pelletsindustrie. Die Verkaufspreise liegen um 20 €/t unter den österreichischen und der Marktanteil am Heizungsmarkt liegt bei 0,5%. Österreich: 8%. „Das erreichten wir nur durch einheitliches Auftreten”, zeigt sich der Geschäftsführer zufrieden. 70% des österreichischen Handels lassen sich freiwillig nach den strengen PVA-Kontrollsystem prüfen, um zu dokumentieren, dass sie nachweislich saubere Ware führen.
Pelletsverband Austria-Facts
Gegründet: 1997
Geschäftsführer: Wilfried Auerbach
Mitglieder: 9 PVA-Produktionsstätten, 22 PVA-Pellets-Händler, 23 PVD-Pellets-Händler, 5 PVA-Kesselhersteller