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Rundholz, Symbolfoto © Martina Nöstler

Weniger Einschnitt, Rundholznachfrage gedämpft

Ein Artikel von Bayerischer Waldbesitzerverband, Bayerische Staatsforsten, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten | 13.10.2014 - 00:00
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Rundholz, Symbolfoto © Martina Nöstler

Der Ifo-Konjunkturbericht für Holzgewerbe und Holzgroßhandel für die vergangenen Monate hat eine leichte Eintrübung der Wirtschaftslage erkennen lassen. Das Bauhauptgewerbe verzeichnete im letzten Quartal ein Umsatzplus von 2,6 %.

Holz verarbeitende Industrie
Die im I. und II. Quartal gute Geschäftslage der Sägeindustrie trübte sich im dritten Quartal des Kalenderjahrs 2014 etwas. Folgerichtig wurde von vielen Sägern der Einschnitt zurückgenommen, um die Schnittholzlager stabil zu halten. Für das kommende Quartal wird aber wieder mit einer Erhöhung des Einschnittes gerechnet. Die Österreichische Sägeindustrie prognostiziert für das Jahr 2014 eine bis zu 5 % höhere Schnittholzproduktion als im Vorjahr. Die Erlöse für Nadelschnittholz gaben in der zweiten Hälfte des III. Quartals leicht nach. Die Preise für Sägenebenprodukte gerieten aufgrund des hohen Angebots stark unter Druck und gaben markant nach.

Forstwirtschaft
Die im Frühjahr vorausgesagten hohen Käferholzmengen blieben weitestgehend aus. Die angefallenen Mengen konnten problemlos vermarktet werden und flossen in der Regel über bestehende Verträge ab.

Nadelstammholz
Die Nachfrage nach Nadelstammholz war zur Mitte des III. Quartals saisonbedingt etwas niedriger als in den Vormonaten. Einige Werke in Bayern und auch Tirol waren sehr gut mit Rundholz versorgt, was in manchen Regionen zu Abfuhrproblemen führte. Bei vor Kurzem abgeschlossenen und noch bevorstehenden Preisverhandlungen wurden und werden im Staatswald wie im Privatwald die Preise mindestens auf dem bisherigen Niveau gehalten bzw. leicht erhöht. Bei den Nadelstammholz-Preisen war ein leichter Nord-Süd-Gradient zu erkennen, wobei sich die Preise für frisches Fichtenstammholz für das Leitsortiment SL BC, 2b, im südlichen Bayern deutlich über 100 €/fm frei Waldstraße (100 bis 106 €/fm) und im nördlicheren Bereich zwischen 98 bis €/fm frei Waldstraße bewegten. Für Langholz B, 2b, wurde üblicherweise um 1 bis 2 €/fm mehr bezahlt. Der Stärkeklassenabschlag betrug zwischen 5 und 10 €/fm. Tannenstammholz SL BC, 2b, konnte teilweise zu den gleichen Konditionen wie Fichtenstammholz vermarktet werden, ansonsten wurden Abschläge von 5 bis vereinzelt 20 €/fm vereinbart. Kiefernstammholz SL BC, 2b, konnte zu Preisen zwischen 78 und 85 €/fm frei Waldstraße verkauft werden. Der durchschnittliche Holzpreis beim Nadelholz lag in allen Stärkeklassen bei 69 bis 75 €/fm frei Wald.

Laubstammholz
Erste Verträge für die neue Laubholzsaison konnten am Ende des Quartals abgeschlossen werden. Bei Buche zeichnet sich ein leichter Aufwärtstrend von etwa 3 bis 4 % gegenüber dem Vorjahr ab. Einige Laubholzsäger bezahlen für einen möglichst frühen Liefertermin von Buchenstammholz Frühlieferboni in Höhe von bis zu 20 €/fm. Bei Eiche wird mit einer moderaten Preissteigerung ebenfalls im Bereich von 3 bis 4 % gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Der Absatz von Eschenstammholz erwies sich in vielen Regionen als schwierig, da einige Parkettbetriebe noch über Lagerbestände aus der letztjährigen Laubholzsaison verfügen.

Industrieholz
Die Industrieholzpreise gerieten in den letzten Monaten zunehmend unter Druck. Entscheidende Faktoren hierfür waren die Schadholzmengen aus Österreich, der Slowakei und aus Slowenien sowie insbesondere die hohen Sägerestholzmengen, die zu Anlieferstopps in den Werken führten. Dies wirkte sich vor allem auf das Sortiment IS FK aus, wo Preise von 22,50 bis 24 €/rm erzielt wurden. Beim Papierholz (IS N) war die Lage deutlich entspannter und es konnte mit Preisen bis zu 40 €/rm frei Waldstraße gerechnet werden.