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KVH-Preisbild Januar 2014 © Holzkurier

Wenig Frost, viel KVH

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 06.02.2014 - 08:20
Die warme Witterung führte zu außergewöhnlich starker Bautätigkeit im Januar. Entsprechend positiv gestaltet sich der KVH-Absatz, der von Herstellern und Händlern als gut bezeichnet wird. Stark unterschiedlich wird die Preisentwicklung beschrieben. In Deutschland blieb das KVH-Leitsortiment stabiler und wird nur vereinzelt mit unter 300 €/m3 (ladungsweise, franko, 6er-NSi) genannt, wobei dieser Preis, wie üblich, durch Korporationsrabatte (2 bis 4 %) verfälscht wird. In Österreich werden für reguläre Lieferungen 280 bis 290 €/m3 genannt. Die verhältnismäßig gute Auftragslage führt zu ambivalentem Angebotsverhalten. Einige Betriebe zielen mit Einlagerungsaktionen auf Menge ab. „Ab 1500 m3 gibt‘s 10 € Nachlass“, spezifizierte ein österreichischer Vertriebsprofi. Das bringt durchaus Unruhe in den Markt. Vor allem in Deutschland regt sich Unverständnis, denn: „Das muss nicht sein. Jeder glaubt an eine gute Baukonjunktur und hohe Nachfrage. Ziel ist, den Dezemberpreis bis in den Frühling zu halten“, appellierte ein Süddeutscher Hersteller. Ganz ist das nicht gelungen. Das Holzkurier-Preisbild fällt aufgrund der Januaraktionen um 4 €/m3 auf 308 €/m3 (Ladungsweise, franko, Durchschnitt aus allen Sortimenten).

Im April sind +15 /m3 geplant

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KVH-Preisbild Januar 2014 © Holzkurier

Erste Leitbetriebe haben ihre Preisstrategie für das Frühjahr umrissen. Anfang oder Mitte April sollte der KVH-Preis um 10 bis 15 €/m3 steigen. Argumentiert wird dies mit der derzeitigen Margensituation, welche einige als „ruiniös“ bezeichnen. Hersteller mit weniger effizienten Sägelinien tun sich schwer, Rundholzpreise von über 100 €/fm (Fi/Ta, 2b, ABC, frei Waldstraße), in der Kalkulation unterzubringen.
Der Rohwarenpreis hat sich im Januar leicht entspannt und wird für das Leitsortiment 6er-NSi mit 208 bis 210 €/m3 angegeben. Die Verfügbarkeit ist gut. Einzelne KVH-Hersteller rechnen mit steigenden Einkaufspreisen und lagern selbst Rohsparren ein. Der Lagerbestand an Fertigprodukten wird von Händlern als niedrig eingeschätzt.
Im Februar wird witterungsbedingt schwacher Umsatz erwartet. Spannend wird die Nachfragesituation im März. Der letzte Monat des I. Quartals wird als preisprägend für das Gesamtjahr angesehen.
Einzelne Betriebe in Westösterreich, Süddeutschland und im Sauerland erwägen den Einstieg in die KVH-Produktion. Dabei handelt es sich um lokale Weiterverarbeiter, die Chancen mit der kurzfristigen Listen-KVH-Fertigung sehen.