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Buchen dominieren den Steigerwald © Heidelbauer

Welterbe Steigerwald statt Nationalpark?

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 04.08.2014 - 10:34
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Buchen dominieren den Steigerwald © Heidelbauer

Der umstrittene fränkische Steigerwald könnte eine UNESCO-Welterberegion werden und gleichzeitig in Bewirtschaftung bleiben. Als „Vorschlag zur Güte“ kam dieses Konzept im vergangenen Monat in mehreren Sitzungen auf den Tisch. Laut Thomas Kreuzer, Fraktionsvorsitzender der CSU-Landtagsfraktion, sollte Deutschland den Steigerwald als Weltnaturerberegion vorschlagen, ohne allerdings ein Großschutzgebiet oder einen Nationalpark auszuweisen, schreibt infranken.de. Es würde reichen, das Naturschutzkonzept des BaySF-Forstbetriebs Ebrach auszuweiten, sagte der Politiker vergangene Woche bei einer Expertenanhörung zu diesem Thema.

Die politische Lage um den fränkischen Waldschutz ist kompliziert. Im April wurde der 775 ha große „Hohe Buchene Wald im Ebracher Forst“ im Steigerwald vom damaligen Bamberger Landrat Günther Denzler kurz vor dessen Pensionierung als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das greift in die Rechte des Eigentümers, der BaySF, ein. Kreuzer bezeichnete diese Naturschutzverordnung über die buchendominierte Waldfläche öffentlich als „rechtswidrig und nicht haltbar“. Sie müsse aufgehoben werden. Eine Ausweisung als Welterbe würde anders als ein Nationalpark oder Naturschutzgebiet die Bewirtschaftung weiterhin erlauben.

Die Bayerische Staatsregierung würde eine Bewerbung für den UNESCO-Welterbestatus unterstützen, sofern sie von den Bürgern der Steigerwaldregion gewünscht sei. „Allerdings ist ein Nationalpark hierfür keineswegs die Voraussetzung. Unserer Auffassung nach stellt das integrative Waldbewirtschaftungskonzept der Bayerischen Staatsforsten eine geeignete Basis für die Bewerbung dar", stellte das Land- und Forstwirtschaftsministerium gegenüber dem Holzkurier klar.