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Mit der Abbundanlage von Krüsi erreicht man bei Lignotrend die hohe Präzision beim Abbund © Martina Nöstler

Weißtannenspezialist

Ein Artikel von Martina Nöstler | 01.07.2013 - 15:44
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Mit der Abbundanlage von Krüsi erreicht man bei Lignotrend die hohe Präzision beim Abbund © Martina Nöstler

Seit 20 Jahren erforscht und produziert Lignotrend, Weilheim-Bannholz/DE, Holzbauelemente, die in die Kategorie Brettsperrholz (BSP) fallen. Einziger Unterschied: In den Lignotrend-Elementen werden bereits bei der Herstellung Hohlräume belassen, die als Installationsebenen dienen. „Im Gegensatz zu den am Markt befindlichen BSP-Elementen müssen wir keine extra Fräsungen für die Leitungsführung vornehmen“, erklärt Tobias Amann. Er ist gemeinsam mit Unternehmensgründer Werner Eckert Geschäftsführer von Lignotrend. „Wir bieten multifunktionale Wand-, Decken- und Dachelemente, welche den Anforderungen moderner Raumgestaltung mit Holzoberflächen, der Raumakustik sowie dem Schall- und Brandschutz gerecht werden und gleichzeitig der Installationsführung dienen“, konkretisiert Amann beim Betriebsrundgang. In der Holzbauarchitektur sehr beliebt seien die Elementoberflächen in Weißtanne. Die Spezialität komme deshalb so gut an, weil man sie bei Lignotrend in astreiner Verarbeitung erhält.
80 % der Elemente werden just-in-time auf die Baustelle geliefert. Um die Produktionszeit zu verkürzen, investierte Lignotrend vor einem Jahr in eine neue Abbundanlage von Krüsi, Schönengrund/CH. „Mit der CNC-Technik erreichen wir eine sehr hohe Präzision bei der Fertigung“, führt Amann aus. Die Lignamatic von Krüsi sei eine bewährte Abbundanlage mit bekannter Technik, welche die Lignotrend-Geschäftsführer überzeugt habe. „Die geografische Nähe zum Krüsi-Standort und der gute Ruf des Unternehmens haben unsere Entscheidung nochmals gestärkt.“
Bei der Lignamatic wird das Bauteil fix eingespannt. Der Roboter mit fünf gesteuerten CNC-Achsen fährt um das Bauteil herum. Die Lignamatic führt Bearbeitungsvorgänge, wie Sägen, Fräsen, Hobeln, Kehlen, Fälzen, Bohren oder Nuten, auf allen Werkstückseiten in einem Durchgang aus. Das Magazin fasst dafür 15 Werkzeuge. Die Maschine kann direkt von diversen 3D-CAD/CAM Systemen angesteuert werden. Bis zu zwölf Werkstücke lassen sich in der Lignamatic gleichzeitig aufspannen und bearbeiten. „Mit der Lignamatic sind uns in der Bearbeitung fast keine Grenzen gesetzt“, freut sich Amann.

Die Forschung geht weiter

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Tobias Amann führt gemeinsam mit Werner Eckert die Geschicke von Lignotrend © Martina Nöstler

„In der Herstellung haben wir viel Pionierarbeit geleistet“, ist Amann überzeugt und meint, dass die Entwicklung auch künftig voranschreiten werde. Dass man sich auf seinen Lorbeeren nicht ausruht, zeigt das neueste Produkt aus dem Hause Lignotrend: ein Deckenelement, mit dem sich große frei Spannweiten realisieren lassen. „Das Bauteil ist gemeinsam mit der Universität Karlsruhe in einem Forschungsprojekt entstanden“, berichtet Amann.
Werner Eckert hatte die Initialidee für die Lig­notrend-Elemente: Sein Ziel war es, massive, formstabile Bauteile anzubieten und dabei übermäßig hohen Holzeinsatz zu vermeiden. „Mit der ständigen Weiterentwicklung von BSP ist die Akzeptanz für den Holzeinsatz am Bau insgesamt gewachsen“, meint Amann. Dadurch sei die Verwendung etwas einfacher und die Erklärungen seien weniger geworden. Bei Lignotrend sieht man sich dennoch als Nischenproduzent. „Wir fertigen keine Massenware, sondern zum Großteil auftragsbezogen“, betont Amann.

Lignotrend

Gründung: 1992 von Werner Eckert
Geschäftsführer: Werner Eckert, Tobias Amann
Standort: Weilheim-Bannholz/DE
Mitarbeiter: 80
Holzeinsatz: 30.000 m³/J
Ausstoß: 160.000 m²/J
Produkte: Wand-, Decken- und Dachelemente
Export: 50 % in die Schweiz, nach Frankreich, Italien, Luxemburg, Belgien und Österreich