Warum nicht gleich so?

Wer mit Daniel Tschopp über die Investition in ein Warenwirtschaftssystem spricht, bekommt einen Eindruck, wie wichtig diese Systeme für ein Sägewerk sind. Das wurde vor allem klar, weil bei der Tschopp Holzindustrie, Buttisholz/CH, die ursprüngliche Installation nicht so funktionierte, wie geplant. Bis zum Vorjahr wickelte Tschopp seine Geschäfte über ein Programm auf DOS-Basis ab – mit Ausnahme des Rundholzeinkaufs, welcher seit Langem über den Holz-Profi von Info-Data, Lichtenberg bei Linz, lief. Es war Zeit, ein modernes System mit Anbindung ans Werk anzuschaffen. Doch es folgte eine „klassische Fehlentscheidung“, wie Tschopp offen zugibt. Das Upgrade sollte eigentlich die Arbeit erleichtern, aber: „Wir brachten das Programm nie fehlerfrei zum Laufen. Es war zu komplex und gleichzeitig nicht flexibel genug“, sagt Tschopp, der kaufmännische Geschäftsführer. Gemeinsam mit seinem Bruder Ronald (technischer Geschäftsführer) und den Mitarbeitern entschied er sich mitten in der Inbetriebnahmephase, einen Schlussstrich zu ziehen.
Ab diesem Zeitpunkt des Gesprächs lichtet sich Tschopps Miene. Nun schildert er, wie der Auftrag für das Warenwirtschaftsprogramm entgegen der ersten Entscheidung an Info-Data vergeben wurde. Der Holz-Manager hat die Schweizer positiv überrascht. Professionell wurden die Prozesse des integrierten Sägewerks in der EDV umgesetzt. Und nichts schätzt ein Eidgenosse mehr, als wenn seine Produktion läuft wie ein präzises Uhrwerk.

Sauberes Programm für saubere Produktion

Rund 100.000 fm/J Fichte und Tanne schneidet das Sägewerk im Kanton Luzern mit einem EWD-Gatter ein. „Das Holz kommt aus der Schweiz“, betont der Geschäftsführer. Doch Schnittholz verkauft der Betrieb keines. Alles wird am Standort zu Schalungsplatten weiterverarbeitet. 1,35 Mio. m2/J beträgt der Ausstoß gegenwärtig. Sägerestholz wird zu 50.000 t/J Pellets verarbeitet, ein Drittel davon abgesackt. Dazu kommen 600.000 lfm Schalungsträger als Handelsware.
Die Nachfrage nach den „Buttholz“-Platten ist groß. Die Tschopp Holzindustrie erzeugt seit 1958 Betonschalungsplatten. Der Betrieb hat sich als qualitativ hochwertiger Anbieter etabliert. Neben der eigenen Marke werden auch die Logos zahlreicher anderer Bauunternehmen auf die Platten gedruckt. „Made in Switzerland“ ist ein Qualitätsversprechen, welches die Holzindustrie gerne erfüllt – und das sieht man dem Betrieb auf den ersten Blick an. Beim Besuch fallen sofort die penible Ordnung und Sauberkeit auf. Wie am Reißbrett gezogen stehen die 4 und 5 m langen Schnittholzstapel am Asphaltplatz. Im Plattenwerk könnte man vom Fußboden essen. Die Wege sind gut ausgeleuchtet. Ein Verkehrsleitsystem führt Besucher sicher zum adretten Verwaltungsgebäude.
Dieser klare Aufbau und die saubere Anmutung ziehen sich nun bis ins Warenwirtschaftsprogramm fort. Denn der Holz-Manager basiert auf leistungsfähigen SQL-Datenbanken und besitzt eine übersichtliche Bedienoberfläche.

Umsetzung in drei Monaten

Im Spätsommer 2013 erteilte Tschopp den Auftrag an Info-Data. Das ambitionierte Ziel war es, das System noch im laufenden Jahr in Betrieb zu nehmen. Nur gut drei Monate Zeit blieben dafür – doch das reichte. Vielleicht lag die effiziente Arbeit am guten Klima. Info-Data und die Tschopp Holzindustrie streuen sich jedenfalls gegenseitig Rosen, wenn es um die Abläufe geht. „Wir mussten alle Prozesse im Unternehmen durchdenken, um sie im Programm abbilden zu können. Das lief ruhig und konzentriert ab. Wir merkten, dass sich Info-Data auf uns vorbereitet hat“, lobt Tschopp.
Wolf Seifert, Vertriebsverantwortlicher bei Info-Data, spielt das Kompliment zurück. „Tschopp war ein idealer Kunde. Wir haben die Möglichkeiten unseres Programmes erläutert und gemeinsam die passende Lösung ausgewählt.“
Anfang Dezember war der Holzkurier zu Besuch in Buttisholz. Da beurteilte der Geschäftsführer den Installationsfortschritt schon als „sehr erfreulich“. Die Mitarbeiter konnten ihre neuen Aufgaben im Programm üben. Der Umstellung wurde gelassen entgegengesehen. Seit Jahreswechsel läuft der Holz-Manager im Vollbetrieb. Offenbar mit Erfolg. „Die Umstellung erfolgte absolut problemlos“, konstatierte Tschopp auf Nachfrage kurz vor Redaktionsschluss.

System zeigt sogar unbezahlte Rechnungen

Tschopp verfügt nun über eine umfassende Softwarelösung für ihre Warenwirtschaft, welche nach und nach in Betrieb genommen wird. Installiert ist sie auf sechs Rechnern im Büro, je drei im Säge- und im Plattenwerk sowie je einem im Pelletswerk und im Fertigwarenlager. Im Sägewerk ist zudem eine Bedienstation für die Paketerfassung eingerichtet. Auf all diesen Geräten läuft der Holz-Manager genau mit den Programmteilen oder Eingabemasken, die lokal notwendig sind.
Im Büro steht das System im vollen Umfang zur Verfügung. Dort administriert Einkaufsleiter Roland Birrer die Versorgung der Sägelinien. Das Modul „Einkauf“ besitzt eine ELDAT-Schnittstelle. Frachtaufträge können ebenfalls automatisiert übermittelt werden. Alle regelmäßigen Lieferanten werden im Vendor-Relationship-Management verwaltet. Umsätze, Preise oder Ansprechpartner von Klebstoff- oder Werkzeuglieferanten sind damit im Handumdrehen abzurufen.
Über das Modul „Verkauf“ werden die Schalungsplatten und Pellets an die großteils Schweizer Kunden (aufgelistet im Customer-Relation­ship-Management) vertrieben. Dazu besitzt der Holz-Manager eine Rohprodukten-Datenbank, die weiß, welches Rundholz am Platz ist. Das erleichtert Auftragsabwicklung inklusive Produktionsplanung. Die Frachtaufträge werden ebenfalls von dem Programm kontrolliert. Der Holz-Manager deckt vom Rundholzeinkauf, von dem Einschnitt bis zur Plattenproduktion das komplette Sortiment ab – und überschreitet sogar die Grenzen der klassischen Warenwirtschaftssysteme. Vertriebsmitarbeiterin Anita Spiess sieht etwa im System, welche Rechnungen noch offen sind. Im wichtiger werdenden Debitorenmanagement ist das ein wertvoller Vorteil.

„Ich erkenne mich im Programm wieder“

Die Flexibilität des Holz-Managers wurde Tschopp wahrscheinlich erst so richtig bewusst, weil die vorherigen Knacknüsse für Info-Data keine Hindernisse darstellten. Das Lager hat die Tschopp Holzindustrie mit dem Holz-Manager ebenfalls in der Hand – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Info-Data hat die Software auch auf mobilen Endgeräten installiert, mit denen die Mitarbeiter ortsunabhängig Barcodes einlesen und Mengen eingeben. Das zufriedene Fazit: „Bis jetzt haben wir nichts gefunden, was sich nicht umsetzen ließe. Ich bin total überrascht, wie gut die Betreuung bei Info-Data funktioniert hat. Ich erkenne mich im Programm wieder“, lobt der eidgenössische Sägewerksmanager abschließend.

Tschopp Holzindustrie – Facts

Gründung: 1920
Standort: Buttisholz im Kanton Luzern
Geschäftsführer: Daniel und Ronald Tschopp
Sortiment: Schalungsplatten (Marke Buttholz), Pellets, Schalungsträger als Handelsware
Einschnitt: 100.000 fm/J Fi/Ta aus der Schweiz

Info-Data

Gründung: 1991
Standort: Lichtenberg bei Linz
Geschäftsführer: Andreas Kaindl
Mitarbeiter: 11
Produkt: IT-Lösungen für Holzindustrie und -handel
Export: 55 %