Gegen weitere Einschränkungen und Belastungen des Eigentums
Zu viel und zu wenig
Von Überangebot und Preiskampf
Der Kampf, um jedes Produkt und jeden Auftrag, führte in weiterer Folge zu nicht auskömmlichen Preisen. "Verdienen unsere Holzbetriebe kein Geld, können sie nicht investieren und verlieren auch gegenüber Substitutionsprodukten", warnt Buschenreithner. In Griechenland, Italien, Spanien, Portugal ging mit den schlechten Rahmenbedingungen zuletzt ein Verlust von großem Liefervolumen einher. "Dort ist wenig Geld vorhanden, es gibt große Unsicherheit. Im Süden läuft nur die Verpackung", hielt er fest. Als Hoffnungsmarkt habe man Deutschland ins Visier genommen, nur der Markt wurde schnell überstrapaziert. Neben Frankreich sei Stora Enso auch mit der Nachfrage aus England zufrieden. "Hier ist im Holzbau mit Brettsperrholz einiges in Bewegung, auch im Osten, wie in Tschechien, wird mehr gebaut. Polen wird noch ein interessanter Exportmarkt werden", verwies Buschenreithner.Die Levante-Länder seien ein Riesenmarkt. "Im Vorjahr gingen dort mehrere Millionen Kubikmeter hinein. Mit den Unruhen kam auch dieser Markt in Turbolenzen. Derzeit liefern wir nur das, was notwendig ist", zeigte er sich enttäuscht. "Für den US-Markt ist der Euro einfach zu stark. China und Korea sind ein Ventil für billigere Produkte", er hofft, dass dieser Markt einmal Absatz für bessere Qualitäten finden wird. Bedeutend für Stora Enso war im Vorjahr vor allem Japan. "Dort waren sowohl das Volumen als auch die Preise in Ordnung." Buschenreithner verglich die Absatzentwicklung mit der Auf- und Abwärtsbewegung eines Sägeblatts: "Nach dem Bergauf an die Spitze, folgt auch schnell wieder die Absturzphase. Wir hatten im Vorjahr ein tolles Hoch. Jetzt sind wir wieder am Fuße des Tales. Es gibt viele Gründe dafür, einer ist sicher die Erhöhung der Mehrwertsteuer, deshalb kam es 2013 zu größeren Vorzieheffekten."
Derzeit laufe auch der Markt in Australien gut. "Es betrifft uns leider nur mit wenig Volumen. Es war noch nie so schwierig wie momentan", so das Fazit. Der öffentliche Bau stehe fast still. Im Osten führte die Russland-Ukrainekrise zu hoher Verunsicherung. Auch der ungünstige Wechselkurs (zu Schwedenkrone etc.) tue weh. Die Marktanteile, die man verliere, seien nicht weg, sonderen holen andere auf.
Sein Wunsch ans Publikum: "Für uns ist ein kontinuierlicher Einschlag für die laufende Kundenversorgung am wichtigsten. Wir müssen uns einfach immer bedienen können, dann werden wir am Schluss auch global nicht als Verlierer da stehen." Anstatt teures Rundholz importieren zu müssen, regt er einen kontinuierlichen Jahreseinschnitt von rund 20 Mio. fm in Österreich an.
Sein Schlusssatz fand einen heiteren Anstoss auf das aktuelle Nadelsägerundholz-Preisniveau: "Ich wünsche allen Anwesenden ein unfallfreies Werken und weiterhin viel Erfolg – in finanzieller Hinsicht aber bitte nicht noch mehr, das wäre unser Misserfolg!"