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Holzindustrie Torgau ist über einen 250 Mio. €-Kreditvertrag mit Prokon verbunden © HIT

Wald wird verkauft, Torgau aufgerüstet

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 10.11.2014 - 07:42
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Holzindustrie Torgau ist über einen 250 Mio. €-Kreditvertrag mit Prokon verbunden © HIT

Prokon, Itzehoe/DE, versucht im Zuge seiner Sanierung die Waldflächen in Rumänien zu verkaufen. Laut Insolvenzverwalter Dr. Dietmar Penzlin werde gegenwärtig mit zwei Interessenten verhandelt. Der Verkauf soll in den kommenden drei Monaten über die Bühne gehen. Prokon trennt sich von allen Sparten, die nicht zum Kerngeschäft zählen.

Der Verkaufsprozess laufe bislang planmäßig. Dasselbe gilt laut Aussendung auch für die "Sanierung des Palettenwerks Torgau". Diese Feststellung ist insofern interessant, als die Holzindsutrie Torgau gesellschaftsrechtlich nicht zu Prokon gehört. Da die HIT allerdings einen 250 Mio. €-Kreditrahmen bei Prokon fast komplett ausgeschöpft hat (s. Links), kann Penzlin offenbar auch auf diesen Bereich durchgreifen. Gegenwärtig wird das Werk mit Hightech aufgerüstet. Microtec, Brixen/IT, installiert das erste CT.Log-System Deutschlands (s. Link 3).

Laut Insolvenzverwalter läuft die Sanierung des Bioenergiekonzerns Prokon planmäßig. Leistungswirtschaftlich liege man über Plan. Finanzwirtschaftlich werden den Gläubigern zwei Varianten angeboten. In der ersten würden die Prokon-Genussrechtsinhaber Eigentümer des Unternehmens werden. In Variante 2 würde Prokon an einen Investor veräußert. In beiden Varianten ist vorgesehen, dass ein Teil der Genussrechtsforderungen in eine handelbare Anleihe umgewandelt wird, der über die Börse verwertet werden könnte.

Penzlin will bis Anfang 2015 Klarheit über die Wahl der Variante erlangen. Der Insolvenzplan soll bis spätestens März beim Involvenzgericht eingereicht werden. Über den Plan wird in einer zweiten Gläubigerversammlung abgestimmt. Das ist für Ende April angepeilt. Damit wäre das Insolvenzverfahren aufgehoben. Sollte die Veräußerung einzelner Nicht-Kernbereiche bis dahin nicht abgeschlossen sein, würde diese im Zuge einer sogenannten Planüberwachung fortgesetzt.