Anders als im Vorjahr kann die heurige Bausaison nicht für KVH-Preiserhöhungen genutzt werden. Händler in Deutschland und Österreich berichten von leicht fallenden KVH-Preisen im Juni. 3 bis 5 €/m³ hätte sich Konstruktionsvollholz verbilligt. Seitens der Hersteller wird nur selten eine Preiskorrektur zugegeben. Wer kann, versucht, seine Aprilpreise zu halten. Allerdings machten die meisten entweder im Mai oder nun im Juni preisliche Zugeständnisse. Vor allem in Österreich hat sich die Nachfrage seitens der Baubranche nach dem guten Jahresbeginn merklich abgekühlt. Deutschland hält sich stabiler.
Preise noch über Vorjahr
Das Holzkurier-Preisbild fiel im Juni um 2 €/m³ auf 302 €/m³ (franko, Großmengen, Mischpreis aus allen Querschnitten). Noch notiert KVH leicht über dem Vorjahresniveau. Das dürfte sich aber im nächsten Monat umgekehrt haben. Während sich die Konstruktionsvollhölzer im Vorjahr von Februar bis Oktober durchgehend verteuerten, spricht gegenwärtig niemand von einer Preiserhöhung.Vonseiten des Einkaufs gibt es dazu auch wenig Grund. Die Rohware habe sich im Juni weiter leicht verbilligt. Zumeist werden Preise von 200 bis 203 €/m³ (für 6/8er, NSi) genannt. Vereinzelt würden Spotmengen unter 200 €/m³ abgeschlossen.
Österreich drängt nach Norden
Der Auftragsstand beim Bauhandwerk ist laut Einschätzung der Händler in Deutschland wesentlich besser als in Österreich. Dort fehlen vor allem die Aufträge der öffentlichen Hand und im größeren Objektbereich. In Folge würden sich die Bauunternehmen auf den Ein- und Zweifamilienhausbau konzentrieren, was dort die Preise auch im Einkauf drücke.Vereinzelte Aktionsangebote, welche sich 10 bis 15 €/m³ unter dem Marktpreis bewegen, verschärfen die Lage in Österreich. Aufgrund der weiterhin unattraktiven Lage in Italien (s. Leitartikel im Holzkurier Heft 25) weichen österreichische Hersteller nach Deutschland aus. Bereits vier Volumenanbieter werden regelmäßig in Bayern und Baden-Württemberg – in Ausnahmefällen sogar hoch bis Norddeutschland – angetroffen. Kleinere österreichische KVH-Hersteller erreichen zumindest den Raum München. Das sorgt für Unruhe, denn: „Österreichisches KVH ist immer am untersten Rand des Preisbandes angesiedelt“, heißt es in der Bundesrepublik.
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