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Vorsicht: Unsicherheit!

Ein Artikel von Birgit Koller | 04.11.2013 - 13:05
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"Das Jahr ist von Unsicherheiten, ausgehend von den großen Industrienationen, geprägt. Der Welthandel schwächelt, die Entwicklung des Euros bereitet Sorge. Die daraus resultierende verhaltene Konjunktur der deutschen Industrie wirkt sich unmittelbar auf unsere Branche aus“, zeichnet Siegfried von Lauvenberg, Geschäftsführer des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackungen (HPE), Bonn, ein aktuelles Bild.

Ein großartiges Umsatz- und Produktionswachstum könne man sich 2013 deshalb nicht erwarten. Umsatzmäßig werde man sich etwa auf Vorjahresniveau bewegen, meint von Lauvenberg. Leichtes Umsatzplus im Vorjahr 2012 schloss die deutsche Holzpackmittelbranche (Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten) mit einem leichten Umsatzplus von 0,5% (1,3 Mrd. €). Trotz eines Rückgangs der produzierten Menge von 4,5 Mio. m³ auf 4,3 Mio. m³ – was einem Minus von 2,3% entspricht – konnte man beim Produktionswert insgesamt um 1,3% zulegen. Mit einem Plus von 4,7 % beim Sortiment Kisten sei man eigentlich auch sehr zufrieden. Einziger Ausreißer: Kabeltrommeln. Deren Produktionsmenge und -wert sanken im Vorjahr deutlich zweistellig von 69.652 auf 51.758 m3 (–25,7%) mit einem Wert von nunmehr 20.204 € (–29,6% im Vergleich zu 2011). „Bei verhältnismäßig weniger Meldebetrieben schlägt sich eine Veränderung deutlicher in den Zahlen nieder“, erklärt von Lauvenberg.

Bei den kleineren Unternehmen unter 20 Mitarbeitern würde die Lage nicht rosiger aussehen: „Die schwimmen so mit“, meint Lauvenberg. Diese würden jedoch den Preiskampf nicht so stark zu spüren bekommen. „Bei Standard- und Europaletten herrscht durch Überkapazitäten nach wie vor ein sehr starker Wettbewerbsdruck. Dieser wirkt sich nachhaltig auf die Preise aus. Bei Kisten und Verpackungsdienstleistungen ist die Nachfrage insgesamt besser. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf das Jahresende“, weiß der HPE-Geschäftsführer. Was zahlenmäßig dennoch ins Auge sticht: Trotz der eher mageren Erträge stieg 2012 die Anzahl der Betriebe von 147 auf 156. Ebenso ging die Anzahl der Mitarbeiter auf 7271 nach oben.

Mit Abschluss des 1. Halbjahres herrscht noch keine Euphorie. Die Stimmungslage sei wechselhaft. „Die meisten unserer Mitglieder meinen, es gab schon bessere Zeiten. Momentan tümpeln wir so dahin.“ Dementsprechend zurückhaltend sei die Branche bei großen Investitionen, vor allem im Palettenbereich, meint von Lauvenberg, der auch gleich die neuesten Zahlen parat hat. Momentan liegen Produktionswert und -menge bei ± 1% im Vergleich zum Vorjahr.  Als Großkunde der Sägeindustrie verfolgt die Verpackungsbranche alle Preisentwicklungen. Der HPE macht diese an einem Index fest, der für Holzpackmittel und Paletten erhoben wird. So stieg der Massivholzpreis für Paletten im III. Quartal um 3,3% von 148,5% 2012 auf 153,4% (100% = I. Quartal 2005). Die Preise von Massivholz für Holzpackmittel stiegen im gleichen Vergleichszeitraum um 2,5%. Die Preise für OSB für Verpackungen zogen deutlich an, während Verpackungssperrholz weitgehend stabil notierte.