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Schneebruch in Osttirol © Gollmitzer, ADTLR

Über 4 Mio. fm Kalamitätsholz

Ein Artikel von Andreas Fischer | 21.02.2014 - 08:47
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Schneebruch in Osttirol © Gollmitzer, ADTLR

Bis zu 10 cm dicke Eisschichten auf umgeknickten Strommasten, Autos oder Häusern waren Zeugnisse, was tagelanger, heftiger Regen in Kombination mit Temperaturen um den Gefrierpunkt anrichten kann. Laut Schätzungen sollen eine halbe Million Hektar Wald bzw. 40 % der slowenischen Gesamtwaldfläche geschädigt worden sein. Die slowenische Forstverwaltung Zavod za Gozdove Slovenije d.d., Ljubljana, ging am 4. Februar von mindestens 3,5 Mio. fm Schadholz aus. Viele Bäume, hauptsächlich Laubholz, wurden gebrochen oder zum Teil auch entwurzelt. Der wirtschaftliche Schaden wird deshalb als besonders hoch eingestuft, nur geringe Mengen sollen als Industrieholz verwertbar sein.
Zur Information: Slowenien ist zu etwa 63 % (1.274.000 ha) bewaldet. Der Holzvorrat bewegt sich um die 390 Mio. Vfm, jährlich wachsen rund 9 Mio. Vfm zu, nur etwa ein Drittel davon wird genutzt.
Neben der bereits angelaufenen Katastrophenhilfe mit vielen Freiwilligen hat die österreichische Bundesregierung auch Direkthilfen für den Straßenbau, die Holzernte, die Holzabfuhr und die Lagerung zugesagt.

Kärnten: mehrere 100.000 fm. Gewaltige Schneemassen und schwerer Eisanhang haben auch im Süden Österreichs erhebliche Schäden verursacht. Laut einer ersten Reaktion von DI Walter Wuggenig, zuständig für Forstschutz und Öffentlichkeitsarbeit beim Amt der Kärntner Landesregierung, ist es aber noch zu früh für eine seriöse Schadensschätzung. Nasser, schwerer Schnee hatte schon zum Jahreswechsel für größere Schäden in Mittelkärnten gesorgt und forderte bis zuletzt die Einsatzkräfte. Mitte Februar sollen vor allem Schäden in Oberkärnten aufgetreten sein.

Steiermark: bis zu 220.000 fm. Konkreter schätzte die Forstaufsicht in der Steiermark die Situation zu diesem Zeitpunkt ein. „Die Schneefälle Ende Jänner und der folgende Eisregen Anfang Februar haben dazu geführt, dass viele Bäume geworfen, gebrochen oder gebogen worden sind. Dabei waren drei steirische Bezirke hauptbetroffen: Deutschlandsberg mit derzeit etwa 60.000 fm, Voitsberg und Graz-Umgebung mit rund 50.000 fm bzw. 45.000 fm. In Summe betragen die Schneedruckschäden etwa 220.000 fm“, bezifferte Landesforstdirektor DI Michael Luidold.
Im Allgemeinen lagen die Hauptschadensgebiete in tieferen Lagen bis etwa 1000 m Seehöhe, wobei es zu vielen Einzelwürfen und wenigen Flächenwürfen kam. Laubholz war stärker betroffen als Nadelholz. Beim Nadelholz wurde die Kiefer überproportional stark geschädigt.

Ost- und Südtirol/Salzburg. „Trotz der Schneemengen ist es in Osttirol zu keinen wesentlichen neuen Schäden im Wald gekommen“, teilte Dr. Dieter Stöhr, Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Forstorganisation, Anfang Februar mit. Bereits Ende Dezember 2013 seien bis zu 20.000 fm Schadholz angefallen. Mittlerweile geht man so wie in Südtirol von 50.000 fm aus. Die Aufarbeitung der Schneebruchschäden wird über die EU-kofinanzierte Maßnahme „Aufarbeitung von Einzelschäden“ aus dem Forstlichen Förderkatalog unterstützt. Förderungswürdig sind nur Schneebruch- bzw. Schneedruckschäden, deren Aufarbeitung nicht im Rahmen des vorliegenden „normalen“ Förderprogramms abgedeckt (Seilförderung) und auch nicht aus Mitteln des Katastrophenfonds des Landes bezuschusst wird.
Das Ausmaß der Schadensfläche(n) wird dabei wie folgt beziffert:
Einzelfläche max. 0,1 ha; bei Bestandesklasse Stangenholz max. 0,3 haje Waldort max. 0,3 ha

In Grenzen hielten sich die Schneefälle nördlich des Alpenhauptkammes, sodass die meisten Schneedruckschäden noch von November und Dezember 2013 stammen und mengenmäßig nur von lokaler Bedeutung sind, entwarnte Salzburgs Landesforstdirektor DI Michael Mitter.