Stimmung drehte

Ein Artikel von Gerd Ebner | 10.07.2014 - 07:44
Keine positive Grundstimmung offenbart die jüngste Konjunkturumfrage des Holzkurier unter 1043 deutschen und österreichischen Sägern. Die Markteinschätzung hat binnen drei Monaten ziemlich gedreht.
    Erwarteten im März noch 45 % steigende Schnittholzpreise, so sind es jetzt nur noch 14 %.Sagten am Beginn des II. Quartals noch 51 % sinkende Rundholzpreise voraus, so reduzierte sich diese Zahl auf nur noch 28 %.
Die Schnittholzpreise haben nun offenbar ein vom Markt akzeptiertes Niveau gefunden: Satte 70 % gehen von unveränderten Preisen aus. Hört man nur auf die Nadelholzsäger, so sagen 14 % steigende und 17 % sinkende Preise voraus.

Zufriedenstellende Geschäftslage für die meisten

Nichtsdestotrotz blicken die Säger auf drei Monate zurück, in denen die Geschäftslage von 56 % der Befragten als „zufriedenstellend/normal“ beurteilt wurde. 20 % beurteilen die Situation als gut. Im I. Quartal waren es allerdings noch 30 %, die für ein „Gut“ votierten. Und die Stimmung verschlechtert sich weiter, denn für das III. Quartal sehen nur noch rund 10 % eine gute Geschäftslage voraus.
Das mag damit zusammenhängen, dass die Rundholzpreise nun weitgehend (52 %) als „gleichbleibend“ eingeschätzt werden, während im 1. Halbjahr das hohe Angebot regional sinkende Preise verursachte.

Deutschland: früheres Preisanziehen?

Interessant ist, dass 21 % der deutschen Nadelholzsäger steigende Rundholzpreise erwarten, hingegen nur 10 % ihrer österreichischen Kollegen. Jeweils ein Drittel geht von „sinkenden Rundholzpreisen“ aus. Daraus lässt sich herauslesen, dass das starke Angebot in Südösterreich weiterhin Einfluss auf den Rundholzpreis hat. In Deutschland gab es keinen Schadholzanfall ähnlichen Ausmaßes.
Die österreichischen Nadelholzsäger sind pessimistischer, was die Einschätzung der Schnittholzpreis-Entwicklung betrifft. 23 % sehen fallende Preise voraus. 63 % konstante und 14 % steigende Preise. Deutsche Unternehmer gehen zu 70 % von konstanten Preisen aus.

14 % wollen Personal abbauen

Die allgemein eher negative Stimmung wirkt sich auch auf die Entwicklung des Personalstandes aus. 14 % wollen Leute abbauen, im II. Quartal sagten das nur 6 % voraus. Vice-versa wollen immerhin 9 % die Mitarbeiterzahl erhöhen.