Starke Buchennachfrage

Ein Artikel von Verband der Säge- und Holzindustrie Baden-Württemberg | 17.10.2014 - 10:42
Der Verband der Säge- und Holzindustrie Baden-Württemberg e.V. (VSH) und Vertreter des Landesbetriebs ForstBW, der Forstkammer sowie des Großprivatwaldes führten am 13. Oktober 2014 das schon traditionelle Laubholzgespräch. Einen großen Raum nahm im diesjährigen Gespräch das Verfahren des Bundeskartellamtes gegen das Land Baden-Württemberg und die derzeitige Organisation der Rundholzvermarktung ein. Der Verband VSH betont, dass er Wert legt auf die Schaffung von Strukturen, die den Aufwand für die Versorgung mit Rundholz überschaubar halten und andererseits auch die Versorgung der kleinen und mittelständischen Betriebe sicherstellt. Dazu sind aus Sicht des VSH auch im Staatswald dezentrale Strukturen erforderlich.
Der Landesbetrieb ForstBW bleibt bei seiner Haltung, die Qualitätssortierung Laubholz nach RVR-Kriterien erst dann einzuführen, wenn auch die Regelungen des allgemeinen Teils verabschiedet sind.
Die Vertreter des Waldbesitzes berichten einheitlich von einer sehr starken Nachfrage nach Buchenstammholz. Einige einheimische Abnehmer und die meisten Exporteure wollen sehr frühe Bereitstellungen und sind bereit, hohe Frühlieferprämien zu bezahlen. Beide Seiten erwarten Preissteigerungen. Ohne Berücksichtigung etwaiger Frühlieferboni, werden von der Forstseite, teilweise gestützt auf bereits erfolgte Abschlüsse, die Erhöhungen zum Vorjahr mit 2 bis 5 €/fm angegeben. Die Säger sehen dagegen bezogen auf die Gesamtsaison nur Erhöhungen zwischen 2 und 3 €/fm für realistisch an. Sofern die Witterung es zulässt, wird grundsätzlich sogar mit einer frühen Gesamtrealisierung des Bucheneinschlages gerechnet. Die Nachfrage nach rotkernigem Holz hat im Vergleich zu den Vorjahren nachgelassen. Grundsätzlich sehen beide Seiten die hohen Asien-Exportanteile an Rund- und Schnittholz, die 40 bis 50% der gesamten Buchenmenge ausmachen dürften, als kritisch an. Eine Trendwende beim inländischen Massivholzbedarf ist jedoch leider nicht in Sicht.
Wie schon in den Vorjahren übersteigt bei Eiche-Stammholz die Nachfrage das Angebot und die Preise werden absehbar nochmals steigen. Die Sägerseite betont, dass nur moderate Preissteigerungen verkraftbar seien. Insbesondere Erhöhungen in der Stärkeklasse L 3 werden kritisch gesehen, da hier in erster Linie Produkte für Fußböden hergestellt werden, wo Preiserhöhungen aufgrund der internationalen Märkte kaum weitergegeben werden können.
Die starke Nachfrage nach Esche scheint weiter anzuhalten. Sowohl einheimische Verarbeiter als auch Exporteure sind stark an der Baumart interessiert. Deswegen erwarten sowohl Waldbesitzer als auch Säger, dass sich die 2013 angestiegenen Preise auf dem erreichten Niveau halten werden.
Bei Ahorn, Erle und Kirsche zeichnet sich leider keine Verbesserung ab.