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Tragfähig, aber kaum sichtbar: Die GSA-Anschlüsse verbinden Ästhetik mit Hochleistungsstatik © Johannes Plackner

Stahlstäbe mit Epo­xid ins Holz kleben

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 17.06.2014 - 13:53
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Tragfähig, aber kaum sichtbar: Die GSA-Anschlüsse verbinden Ästhetik mit Hochleistungsstatik © Johannes Plackner

Einen „Quantensprung“ bei der Verbindungstechnik von Leimholz verspricht das Schweizer Unternehmen „neue Holzbau“, Lungern (n‘H). Die Eidgenossen setzen auf einen Holz-Stahl-Klebeverbund. Dabei werden Gewindestangen mittels zweikomponentigen Epoxidharzes im Leimbinder verankert. Das Mischungsverhältnis Harz zu Härter beträgt 100 zu 30 Gewichtsteile. Das System heißt GSA (Gewindesystemanker). Die Schweizer Ingenieurholzbauspezialisten ermöglichen es damit, starre und gleichzeitig duktile Verbindungen auszuführen. Vorteilhaft sei, dass Holz-Stahl-Klebeverbindungen beinahe den vollen Holzquerschnitt aktivieren. Die gleichmäßige Krafteinleitung erlaube es, die Leistungsfähigkeit von Holz voll auszunutzen. Architekten und Bauherren schätzen den ästhetischen Vorteil dieser Konstruktion. Die Gewindestangen werden ins Holz geklebt und sind daher so gut wie unsichtbar. Das GSA-System ist gemäß DIN 1052 zugelassen und besitzt die Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung (Nummer Z-9.1-778). Für eine uneingeschränkte Verwendung mussten die Schweizer Ingenieure etwa die Klebstoffbeständigkeit bis über 60° C nachweisen. Wer die vollen ästhetischen und statischen Möglichkeiten des modernen Holzbaus ausreizen möchte, kann den GSA mit qualitätsgeprüftem Fichten- oder Laubholz-BSH kombinieren. Diesen Hochleistungsbaustoff stellt die n‘H bis zur Festigkeitsklasse GL60 (aus Esche) her.