Stabilität trotz geringerer Nachfrage im November

Mit 112,2 % blieb der Absatzindikator auch im November auf einem hohen Niveau. Die Sortimente, die sich preislich abschwächten, sind vom Bau abhängig – die kältere Witterung und der erste Schnee ließen die Bausaison abklingen. Trotz allem blieben zwei Sortimente auf dem höchsten Niveau seit Erhebung des Absatzindikators (Januar 2006): Pelletspreis in Deutschland und Hackgutpreis in Österreich. Ersterer liegt mit 284,2 um 23 €/t über Vorjahr oder um fast 20 €/t über dem österreichischen Preisniveau. Den Hackgutpreis erhob der Holzkurier im Oktober und November mit 17 bis 17,5 € – so hoch war der Preis in den vergangenen acht Jahren nicht.

Nachfrageruhe

Grosso modo kehrte bei Schnittholz und den Leimholzprodukten im November merkliche Nachfrageruhe ein. Das gilt für Österreich, Deutschland und Italien gleichermaßen. Richtigerweise müsste man fast noch die Levante und Japan hinzuzählen – auch dort gab es heuer schon deutlich höhere Mengenabsätze.
Doch anders als in vielen Jahren scheint es heuer zumindest beim Leimholz ein angepasstes Produktionsverhalten zu geben. Für Deutschland kann man etwa bei Brettschichtholz und Konstruktionsvollholz von stabilen Preisen reden. Die jeweiligen Preisbilder liegen im November mit 290 bis 340 €/m³ bei KVH ebenso um 5 €/m³ unter dem Oktober wie bei BSH (Deutschland: 414 bis 426 €/m³). In Italien wurde der Markt im November überfordert: –6 €/m³ auf 398 bis 404 €/m³ waren die Folge.
Der Auftragseingang lag im November bei den meisten BSH-Produzenten etwas unter Vorjahr, soll sich aber Anfang Dezember wieder etwas erholt haben. Daher geht man von einem ähnlichen Preisniveau auch für das I. Quartal aus.

Lamellen halten auf Rekordniveau

Auch bei den BSH-Lamellen gab es zuletzt keine preisliche Bewegung nach oben. Das Holzkurier-Preisbild lautete zuletzt auf 206 bis 211 €/m3 (frisch, franko). Das sind zwar um rund 2 €/m³ weniger als im Oktober – trotzdem ist es nicht mehr als das viel zitierte „Brechen von Preisspitzen“. Angesichts unveränderter Rundholzpreise gehen alle von einer Preisstabilität aus. Zur erneuten Erinnerung: Das derzeitige Preisniveau bei den BSH-Lamellen gab es in der hölzernen Geschichte noch nicht. „Die Winterdelle wird heuer nicht so deutlich wie sonst“, sagen Säger und BSH-Produzenten voraus.
Bei BSH hat der europäische Bedarf heuer zum zweiten Jahr in Folge abgenommen. Die Hauptursache ist die Marktschwäche in Italien und Spanien. Ob sich das neue Produkt Baubuche auf den Fi-BSH-Absatz auswirken wird, wird in der Branche kontrovers diskutiert. Von „anderer Optik, die anderen Baustil verlangt,“ bis zu: „wird uns Markt wegnehmen“, lauten die Ansichten.
Weinberger Holz muss durch den Brandschaden wohl bis zum I. Quartal abstellen. Neue Anlagen führen fast zwangsweise zu einer höheren Kapazität. Doch trifft es in diesem Fall ein Unternehmen, das eigentlich unisono für sein umsichtiges Marktverhalten gelobt wird – etwas Seltenes heutzutage.

Verpackungsware an Kippe

Ein Sortiment, das preislich schnell auf jegliches Ungleichgewicht reagiert, ist 17 mm-Seitenware. Trotz guter Verfügbarkeit hielt im November der Preis in Italien: 137 bis 143 €/m³ (frei Grenze, für Großabnahme). Jetzt gilt es, im Dezember das Niveau zu festigen. Laut Expertenaussagen waren die Verpacker im November und Dezember geringer ausgelastet als üblich. Lieferungen wurden im Dezember teilweise storniert, sollen erst im Januar ausgeliefert werden. Die Situation ist also sehr fragil.

*In die Berechnung des Absatzindikators fließen ein: Pelletspreis Österreich, Pelletspreis Deutschland, Konstruktionsvollholz (Deutschland, Österreich), zwei Schnittholzsortimente Italien, BSH-Lamellen Deutschland, Hackgutpreis Österreich, Spänepreis Deutschland, Brettschichtholz Italien, Brettschichtholz Deutschland, 2-by-4-Preis USA.