Sommerberuhigung

Nur noch marginal sind zuletzt die Rundholzpreise in Österreich und Süddeutschland gestiegen. Im Sommer zog preisliche Stabilität ein. Jetzt im September gibt es neue Preisverhandlungen – mit den bekannten Wünschen der Forstwirtschaft: Inflationsabgeltung. Das wären Erhöhungen um 2 bis 3 €/fm.
In Österreich lag der Fi/Ta-Rundholzpreis im August zwischen 99,4 und 103,7 €/fm. Das ist der höchste Wert seit Einführung des Holzkurier-Preisbildes 2006. Zum Vorjahr beträgt der Preissprung 4 €/fm.

Die Rundholzzufuhr wird in Österreich derzeit als „besser, als erwartet“ beschrieben. Von „knallvoll“ bis „für September reicht es“ lauten die Urteile der Säger. Im August wurde weniger produziert. Unabhängig davon trat eine leichte Entspannung der Einkaufssituation ein.
Der besseren Versorgung waren heuer einzelne Schneebrüche, Windwürfe und lokale Käferkalamitäten dienlich. Bis zu 1 Mio. fm Schneebruchholz dürfte heuer großräumig im steirischen und niederösterreichischen Gebirgswald angefallen sein – ohne jegliche Marktbeunruhigung.

Im August kamen lokale Windwürfe dazu. Auch diese fünfstelligen Festmetermengen wurden/werden rasch aufgearbeitet. „Es steht genug Forsttechnik zur Verfügung. Im Waldviertel dachte ich, eine Harvestermesse finde statt – dabei war das eine Windwurfaufarbeitung“, plaudert ein Säger. Bis auf Kärnten und teilweise im Mur-Mürztal gibt es noch keine außerordentlichen Käferschäden.
In Oberösterreich – dem Bundesland mit dem umkämpftesten Rundholzmarkt – wurden im Sommer 2 €/fm Frühlieferbonus gewährt. „Solche Boni bekommt man später nicht mehr weg“, glaubt einer an eine generelle 2 €/fm-Erhöhung. Oberösterreich ist auch das Land mit einer hohen Einschicht-Produktion.
Zuletzt musste eine Holzindustrie zurückschalten, weil weniger Rundholz geliefert wurde – es gab Diskussionen um die Werksvermessung. Nun soll sich alles wieder normalisiert haben.
Eine bessere Rundholzzufuhr wird auch für Bayern gemeldet. „Der Herbst ist gegessen“, lautet eine Einschätzung. In Bayern gehen die Landwirte doch häufiger in den Wald. In Nordbayern gab es außerdem kleinere Windwürfe, welche die Versorgung im Freistaat verbesserten.

Die Ernte in Tschechien läuft unterdessen wie am Schnürchen: Aus Mähren, Böhmen und Schlesien kamen im 1. Halbjahr 735.000 fm (+18%) nach Deutschland. Österreich erhielt in fünf Monaten 890.000 fm (+30%).
In Tschechien fand ein 500.000 fm-Windwurf statt, ohne dass es zu einer Marktbeunruhigung gekommen wäre. Der heiße Sommerverursachte lokal (Nordmähren) etwas Käferanfall.

Der erfolgte Mindereinschnitt wirkt sich unmittelbar auf den Sägerestholz-Markt aus. Späne sind knapp und in weiterer Folge auch das Rohmaterial für Pellets. Das ließ die Preise für Späne und Pellets kräftig steigen. Für August erhob der Holzkurier ein Preisniveau von 12 bis 14,3 €/srm. Im August 2012 lag man noch bei 10,9 €/srm.