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Vertriebsleiter Thomas Schreyer präsentiert das Knapp-Sortiment auf der Dach+Holz. © Johannes Plackner

Schneller bauen mit BSP

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 08.04.2014 - 08:35
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Vertriebsleiter Thomas Schreyer präsentiert das Knapp-Sortiment auf der Dach+Holz. © Johannes Plackner

Der größte Vorteil der Massivholzbauweise ist wohl die Möglichkeit zur Vorfertigung. Die BSP-Platten kommen millimetergenau zugeschnitten auf die Baustelle. Mitunter sind sogar schon die Löcher für die Hebemittel vorgebohrt. Ein Kran hievt das Element an seine Stelle, doch dann …? Kommen zwei Monteure mit Leitern und Schraubern. Die sind aber eine Weile damit beschäftigt, lange Holzschrauben (mehr oder weniger) nach Plan ins Massivholz zu drehen.Das geht effizienter, wie etwa das niederösterreichische Unternehmen Knapp, Euratsfeld, beweist. Es entwickelt und erzeugt vormontierbare Verbinder. Damit werden Wände nur noch durch einfaches Einhängen verbunden. Die Technik ist bewährt und standardisiert. Sie kommt beim Haupt-/Nebenträgeranschluss seit Jahren zum Einsatz. Dasselbe gilt für hochwertige Pfosten-Riegel-Fassaden. Die Anforderungen beim Brettsperrholzbau erfüllt die Walco-Serie. Was diese Verbinder auszeichnet und wie sie den Montageablauf weiter beschleunigen werden, erklärte Vertriebsleiter Thomas Schreyer auf der Dach+Holz in Köln im Februar. Die Besucher des Knapp-Messestandes wurden dort gleich von den BSP-Verbindern begrüßt.

Kooperation mit Marktführer

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BSP-Wand mit vormontiertem Walco-Verbinder wird auf der Baustelle eingehoben (li.) - je nach Anforderung wird dann einer von vier Halteschraubentypen (re.) verwendet. © Johannes Plackner

Die Walco V-Serie ist in erster Linie für größere Lasten, wie bei typischen Außen- und Innenwänden im Hausbau, geeignet. Sie besteht aus einem Aufnahmetrichter und einer Halteschraube. Beide Teile werden in Deutschland aus Stahl produziert und verzinkt.Wie sieht das in der Praxis aus?Beispiel 1: ein klassisches Einfamilienhaus aus Brettsperrholz. Die erste Wand steht schon da. Nun schwebt die zweite per Lkw-Kran ein. An der stehenden Wand sind die Aufnahmeplatten montiert, bei der zu montierenden die Halteschrauben. Die Verbindungsmittel hat der Zimmermeister gleich beim BSP-Hersteller bestellt. Der großzügige Aufnahmetrichter in V-Form lenkt die Bolzen an die richtigen Stellen. Dann rastet die Platte ein und fertig ist die Verbindung. Mit dieser Ecke stehen die Wände sofort stabil. Aufwändige Abstützungen entfallen.Beispiel 2 findet sich im selben Haus. Als Letztes wird im Erdgeschoss eine Innenwand montiert, bei der die Holzoberfläche sichtbar bleibt. Die Knapp-Verbinder sind in diesem Fall unsichtbar eingefräst. Trotzdem könnte die Montage knifflig sein, weil dieses Bauelement millimetergenau in seine Lücke passt. Für so eine Situation hat Knapp die gefederte Halteschraube im Sortiment. Die wird einfach nach innen gedrückt und springt von selbst genau wieder dann heraus, sobald sich die ausgefräste Tasche mit dem Aufnahmetrichter nähert. Dort sind die statischen Anforderungen nicht mehr so groß. Alternativ lässt sich hier mit dem Walco 40-System arbeiten.Als drittes Beispiel nennt Schreyer den Längsanschluss bei Sichtoberfläche. Schrauben würden hier stören. Die stirnseitig eingefrästen Knapp-Verbinder halten unsichtbar. Nichts stört die edle Holzoberfläche.

Verbinder im System bestellt

Erste BSP-Hersteller haben den Vorteil durch die Verbinder-Werksmontage schon erkannt. KLH etwa bietet die Knapp-Produkte als Systemlösung an. In Deutschland geschieht das über den Vertriebspartner ABA Holz van Kempen schon serienmäßig – überall sonst auf Anfrage. Vom Ablauf her ist es sinnvoll, die Verbindermontage an den Elementlieferanten auszulagern. Jeder, der BSP abbindet, kann auch Bohrungen für die Knapp-Verbinder setzen und die Stahlteile einschrauben. Unter Dach in der Abbundhalle geschieht das wesentlich entspannter als auf der Baustelle, wo gerade bei Schlechtwetter die Ausführungsqualität leiden kann. Indem auf Leitern und Gerüste weitgehend verzichtet wird, sinkt zudem die Verletzungsgefahr.Die aufgezählten Argumente überzeugen immer mehr Anwender. Die Nachfrage steige ständig, sagt Schreyer. „Zunächst ist unser Verbinder zwar teurer als einfache Schrauben. Aber wenn wir die Montagekosten dazurechnen, haben wir schon Kostengleichstand. Dabei sind die Ausführungsqualität und die Normerfüllung durch eine standardisierte Bauweise wesentlich besser abgesichert. Dies macht sich spätestens bei einer spürbar kürzeren Montagezeit und weniger möglichen Mängeln auf der Baustelle bezahlt“, argumentiert der Knapp-Verkaufsleiter.