Sägelinie nach Schall steuern

Sägewerker aufgepasst: Wiener Schalltechniker können die Wertschöpfung in der Sägelinie deutlich erhöhen. Fellner Engineering entwickelte auf Wunsch einer internationalen Sägewerksgruppe eine Steuerung, die auf dem Kreissägengeräusch basiert. Die Anregung kam von einem Schichtleiter. Tatsächlich können gute Anlagenführer hören, wenn sich ein „Zwicker“ ankündigt. Und was man hören kann, kann man auch messen. Die Kunst liegt aber darin, im lauten Sägewerksalltag jene Frequenzbänder herauszuarbeiten, welche vom Kreissägeblatt kommen. Wolfgang Fellner hat es geschafft und seine Technologie zum Patent angemeldet. Ein kluger Schachzug, denn das CSM (Circular Saw Monitoring) bringt weit mehr als nur Zwicker zu verhindern.„Wir hören, ob das Sägeblatt bis an seine Grenzen ausgefahren wird, oder ob es Reserven gibt“, erklärt Fellner. Mittlerweile ist sein System bei drei Nachschnittkreissägen im Einsatz. Die ersten Monaten im Industrieeinsatz zeigten verblüffende Ergebnisse:

Durch zuverlässige Zwickerprävention geht der Sägeblattverbrauch um 80 % zurück.Der Schallpegel zeigt, in welchem Zustand die Sägeblätter sind und ob gewechselt werden muss.Dank konstanter Überwachung kann mit dünneren Schnittfugen, größeren Durchmessern oder höherem Vorschnitt gesägt werden.

Fellner stellte seine Innovation erstmals am Internationalen Kongress der Säge- und Holzindustrie in Mannheim vor. Es war eine der wenigen echten Innovationen. Mehrere Sägeindustrien zeigen an dem System schon Interesse. Kein Wunder. Die Investition gehe rasch, die Kosten seien überschaubar (Industriemikrofon, Steuerung, Monitor). Das Einsparungspotenzial dagegen sei umso größer. Natürlich braucht ein neues System auch die eine oder andere Erklärung oder Demonstration. Dem internationalen Fachpublikum wird Fellner sein System daher Anfang September auf der Holzmesse Klagenfurt zeigen.Im Zuge der Vorberichterstattung ist zudem im Holzkurier eine ausführliche Reportage im Sommer geplant.