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Dipl.-BW. Georg Jung, Landesgremium-Obmann-Stv. Holzhandel Salzburg © Archiv

Relativ stabile Preislage

Ein Artikel von Georg Jung | 12.12.2013 - 08:29
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Dipl.-BW. Georg Jung, Landesgremium-Obmann-Stv. Holzhandel Salzburg © Archiv

Nach den doch massiven Exportrückgängen im Italienexport und hier besonders am Bausektor hat sich nunmehr ein Gleichgewicht an Angebot und Nachfrage eingependelt, was sich auch durch eine relativ stabile Preislage bemerkbar macht. Der österreichischen Holzindustrie kommt sicher zugute, dass sowohl die Levante als auch Japan und die USA – aber auch andere neue Märkte – ihre Importmengen erhöht haben.

Keine Erhöhung vor dem Winter

Vor den Wintermonaten werden sich am Italienmarkt sicher keine Preiserhöhungen durchsetzen lassen. Wie diszipliniert die Produzenten das I. Quartal 2014 durchhalten, wird sich zeigen. Die Erwartungshaltung, dass im Januar eine Preiskorrektur nach unten kommen könnte, wird von vielen italienischen Importeuren geteilt – besonders bezogen bei Leimbindern.
Die heimischen Sägewerke haben sich zwischenzeitlich an einen hohen Rundholzpreis gewöhnt und die Versorgung scheint momentan relativ zufriedenstellend. Der vereinzelte Ruf nach einer überschaubaren Sturmkatastrophe wird hoffentlich nicht erhört, denn dann würde sich das Preisgefüge schlagartig ändern und ein Mehrbedarf auf Käuferseite kann momentan wohl nicht geschaffen werden. Eine internationale Konkurrenzfähigkeit, die auf Sturm- und Schadholz basiert, ist nur von vorübergehender Dauer, wie die Vergangenheit gezeigt hat.

Hohe Nachfrage bei Pellets

Der Verkauf am Verpackungssektor läuft normal und auch bei Pellets ist saisonbedingt die Nachfrage groß. Betrachtet man die darniederliegende Bauwirtschaft, so ist auch der Export von verleimten Produkten in Relation nicht noch deutlicher eingebrochen, wie befürchtet. Allerdings ist das Preisniveau alles andere als befriedigend und ständig unter Druck.
Die allgemeine Situation bringt gewisse Vorteile für uns als Händler. Wir arbeiten mit vielen verlässlichen Lieferanten zusammen. Wenn der eine ein Produkte oder Sortiment nicht vorrätig hat, hat es ein anderer. Diese Flexibilität und meist kurzfristige Liefermöglichkeit gibt uns oft einen kleinen Wettbewerbsvorteil gegenüber teils langen Vorlaufzeiten im Großbetrieb. Andererseits hat sich bei unseren Lieferanten die Einsicht breitgemacht, dass ein Exporthändler ein Skontozahler mit kontinuierlicher Abnahme ist. Natürlich muss sich das auch im Preis niederschlagen. Dies wird leider oft zu wenig honoriert bei einem Partner, der pünktlich zahlt, die Logistik, das Risiko, lange Zahlungsziele und die Kundenpflege übernimmt – dies sollte so manchem Produzenten mehr wert sein.
Der momentane Zeitpunkt erlaubt sogar eine präzise Zukunftsprognose: recht viel schlechter kann es nicht werden, wesentlich besser wird es nicht werden. In dieser Bandbreite werden wir uns wohl in den nächsten Monaten zurechtfinden müssen.

*Referat gehalten am 15. November beim Treffen des österreichischen Holzhandels in Amstetten