14035283126880.jpg

Fritz (li.) und Robert Herbst (re.) mit Thomas Kohlmeyer, Christian Marn und Frank Medicus von der Weinig-Gruppe © Martina Nöstler

Qualität vor Leistung

Ein Artikel von Martina Nöstler | 23.06.2014 - 15:28
14035283126880.jpg

Fritz (li.) und Robert Herbst (re.) mit Thomas Kohlmeyer, Christian Marn und Frank Medicus von der Weinig-Gruppe © Martina Nöstler

Beim Holzkurierbesuch bei Holzbau Herbst in Unken verweist Robert Herbst, der mit seinem Bruder Fritz die Geschicke des Unternehmens leitet, zuallererst auf das neue Bürogebäude. Bei dem hat das Team rund um Holzbau Herbst umgesetzt, was baubiologisch möglich ist: Das Untergeschoss wurde in einer Riegelkonstruktion mit Holzfaserdämmstoffen gefertigt. Das Obergeschoss ist ein Blockbau, mit außen liegender Dämmung und Holzfassade. „Nach Möglichkeit stellen wir biologische Gebäude her und verwenden keine Dampfsperren“, erklärt Herbst. Im Prinzip wird aber gebaut, was der Kunde will. Das Steckenpferd ist und bleibt der Blockbau. Immerhin verkauft er die Hälfte der 30 jährlich erzeugten Häuser in dieser Bauweise.

Hohe Qualität wichtig

14035283102470.jpg

Die Kompaktfräse CF von Grecon verarbeitet bei Holzbau Herbst Querschnitte bis 180 mal 300 mm © Martina Nöstler

Als eine seiner Stärken sieht Robert Herbst die Flexibilität des Unternehmens an. Diese ist zum Teil im großen Rohwarenlager begründet, welches sich nur wenige Hundert Meter vom Stammsitz entfernt befindet. Da Herbst nur wintergeschlägertes und vorgetrocknetes Holz einsetzt, sei ein großes Lager unabdingbar, erzählt der Geschäftsführer. Mit der nachfolgenden technischen Trocknung habe man die Qualität selbst in der Hand. Und aufgrund der eigenen Weiterverarbeitung zu Blockhausbohlen könne man flexibel auf Anfragen oder auch Terminverschiebungen reagieren.
Herbst kauft das Schnittholz in 4 und 5 m Länge. Die Keilzinkung zu den benötigten Längen (bis 13 m) führt er seit vielen Jahren selbst durch. „Unsere Anlage ist aber in die Jahre gekommen“, sagt Fritz Herbst, der für die Produktion verantwortlich ist. Ein Ausfall der Keilzinkung hätte aus Sicht der Herbst-Brüder große Auswirkungen auf Produktion, Qualität und Lieferfähigkeit. Darum entschlossen sich die beiden, in eine neue Anlage zu investieren. Seit Anfang 2013 ist die Kompaktfräse CF von Grecon, Alfeld/DE, mit einer vorgeschalteten Kappsäge C700 von Dimter im Einsatz.

Halbautomatisch zinken

14035283114482.jpg

Der Mitarbeiter führt zuerst mit einer C700 von Dimter einen sauberen Kappschnitt durch © Martina Nöstler

Herbst kann mit dieser Keilzinkenfräse Querschnitte bis 180 mal 300 mm bearbeiten. Ein Mitarbeiter kappt zuerst bei Bedarf das Holz und schiebt es in die Fräse. Es wird zuerst auf der ersten Seite mit den Zinken versehen und anschließend nach vorne gefördert. Das nächste Holz wird nachgeschoben. Dann werden die zweite Seite des ersten Stücks sowie die erste des nachfolgenden Holzes gleichzeitig gefräst. Die Bearbeitung erfolgt von unten nach oben. Die nachfolgende Beleimung erfolgt händisch, für die Verpressung ist eine 40 t-Anlage im Einsatz.
Die Produktionsmenge schätzt Herbst auf rund 1000 m³/J. „Natürlich könnten wir wesentlich mehr machen. Das ist aber nicht unsere Intention“, versichert Herbst.

Holzbau Herbst

Gründung: 1961
Inhaber: Robert und Fritz Herbst
Mitarbeiter: 28
Produkte: Einfamilien- u. Ferienhäuser in Block-, Riegel- u. Massivholzbauweise, Bauten für Gastronomie, Wirtschaft und Landwirtschaft; Dachstühle, Balkone, Carports, Fenster, Türen, Treppen
Produktion: rund 30 Häuser pro Jahr