Positive Impulse gesetzt

Ein Artikel von Franz Hofer | 08.04.2014 - 10:42
Wirtschaftsexperten erwarten für das heurige Jahr ein Wachstum bis zu 1,9 %. Positive Impulse seitens der Politik wurden durch die Fortführung der Sanierungsförderung und die Einführung des Handwerkerbonus gesetzt. Es bleibt abzuwarten, wie die konjunkturelle Entwicklung tatsächlich verläuft. Im Holzbereich ist man mit der Auftragslage durchwegs zufrieden. Die Preise waren bisher stabil. Lediglich gegen Ende März kam es zu einer Preissenkung – bei Fichtenrundholz um 2 €/fm und bei Kieferrundholz um 5 €/fm. Preisschwankungen führen meist zu einer Beunruhigung des Marktes. Die betrifft vor allem das Burgenland, denn die kleinen Waldbesitzer, die meist nicht vom Holzverkauf abhängig sind, warten dann oft ab. Es ist daher zu befürchten, dass im kommenden Jahr die Einschlagsmengen gesenkt werden. Bedingt durch den milden Winter konnte durchgehend geschlägert werden.

Der Eishang im Januar und die Einzelbrüche durch die Stürme Mitte März – vor allem um das Gebiet Bernstein, Geschriebenstein – könnten in Verbindung mit dem milden und trockenen Winter im Burgenland zu einer begünstigten Borkenkäferentwicklung führen.

Rundholz

Die anhaltende Nachfrage nach Nadelrundholz sorgt auf diesem Sektor für stabile bis leicht sinkende Preise. Hingegen kam der Laubholzmarkt nicht richtig in Schwung. Das Buchenfaserholz wird mehr nachgefragt als angeboten und dies bewirkt einen weiteren Trend nach oben. Gegen Ende der Einschlagssaison für Laubsägerundholz ist vor allem noch Eiche bei stabilen Preisen gefragt. Der Markt für Rotbuche bleibt preislich sehr unbefriedigend. Der Absatz von Pappel läuft weiterhin sehr schleppend.

Schnittholz

Die Sägewerke sind überversorgt und aufgrund des milden Winters gut ausgelastet. Der Schnittholzmarkt entwickelt sich besser, als erwartet, was auf den stabilen Schnittholzverbrauch zurückzuführen ist. Die Preissituation bleibt aber schwierig.

Groß- und Einzelhandel

Für den Großhandel ist die Situation durch die Schließung des Stora Enso-Werkes in Sollenau besonders schwierig. Der längere Transport in das Werk Ybbs erhöht die Kosten und die Waggonfuhre ist durch die kleinen Zulieferer äußerst schwierig zu handhaben. Der Einzelhandel spricht von einem leichten Aufschwung. Die Preissituation bleibt aber noch schwierig.
Eiche ist am besten zu vermarkten und die Preise sind auf einem stabilen hohen Niveau. Bunthölzer sind kaum zu verkaufen.
Folgende Rundholzpreise werden im Burgenland genannt:
    Fi/Ta, A, B, C, 1b; FMO von 74 bis 76 €/fmFi/Ta, A, B, C, 2a+; FMO von 94 bis 98 €/fm
Stammholz sonstiger Hauptholzarten, frei Straße:
    Lä, A, B, C, 2a+, FMO von 95 bis 120 €/fmKie, A, B, C, 2a+, FMO von 67 bis 70 €/fmEiche, A, FMO von 210 bis 260 €/fmEiche, B, FMO von 120 bis 160 €/fmBu, A, FMO von 90 bis 110 €/fmBu, B, FMO von 65 bis 75 €/fm
Industrieschwachholz, frei Straße:
    Fi/Ta-Faserholz, FMO von 34 bis 36 €/fmKie-Faserholz, FMO von 35 bis 38 €/fmFi/Ta-Schleifholz, FMO von 42 bis 47 €/fm

Holzindustrie

Die Plattenindustrie ist gut mit Industrierundholz versorgt. Die Preise für Schleif- und Faserholz sind aufgrund des hohen Anfalls an Sägerestholz leicht unter Druck. Der Absatz von Buchenfaserholz erfolgt zu stabilen Preisen.

Die Papier- und Zellstoffindustrie schlägt Alarm: Der ungebremste Anstieg der energetischen Nutzung von Holz schränkt die inländische Rohstoffbasis derart ein, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit verloren zu gehen droht. Die Industrie drängt auf eine weitere Reform der Ökostrom-Gesetzgebung und die definitive Absage an Biomassekraftwerke.

Der Holzbau ist aufgrund der milden Witterung gut angelaufen. Zu schaffen macht der Branche die Konkurrenz aus dem Nachbarland Ungarn – vor allem im Südburgenland. Hier können burgenländische Betriebe preislich nicht mithalten.

*Referat gehalten am 28. März beim Treffen des österreichischen Holzhandels in Kuchl