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Positive Entwicklung
Kein Ende des Pelletsbooms in Kernländern Europas
Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer | 04.02.2014 - 14:15
Der internationale Pelletsmarkt ist noch jung und momentan mit zweistelligen Produktions-Wachstumsraten gesegnet. Der Absatz fokussiert sich vor allem auf vier gut entwickelte Märkte: Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich.
Mit 13 % Marktanteil haben Pelletsheizungen in Österreich den weltweit höchsten Wert erreicht. Während sich hier der Eindruck einer gewissen Marktsättigung auf hohem Niveau ergibt, steigen die Verkaufszahlen in Deutschland, Italien und Frankreich dynamisch an. Dabei muss man sich die Relationen vor Augen halten: In Frankreich liegt der Anteil von Pelletsheizungen bei weniger als 1 %. Bezogen auf die Größe des Landes ist darüber hinaus der deutsche Markt etwa erst auf einem Fünftel des österreichischen angekommen. Sämtliche große Pelletsmärkte konnten innerhalb der vergangenen vier Jahre ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen. In Italien stieg der Verkauf von Pelletskesseln allein 2013 um 30 %. Kumuliert man die Pelletskesselverkäufe über die Jahre hinweg, so ergibt sich für den Gesamtbestand eine kontinuierliche Entwicklung. Diese ist somit ein verlässliches Instrument, um die Änderung des Pelletsverbrauchswachstums zu analysieren.
Mehr Zimmeröfen in Italien und Frankreich
Anders stellt sich die Situation für Pelletskamin-ofen-Markt dar, worin Deutschland und Österreich nur eine untergeordnete Rolle spielen. In Italien und Frankreich ist diese Sparte jedoch stark im Wachsen begriffen. Während man in Italien bereits 2006 eine damals gewaltige Anzahl von 300.000 Stück Pelletsöfen verkaufte, setzte der Boom in Frankreich erst so richtig in den vergangenen vier Jahren ein (40 % Wachstum). Prognosen gehen sogar davon aus, dass Frankreich Italien über kurz oder lang als größter Abnehmer im Pelletskaminofen-Segment überholen kann (sofern das Marktwachstum des Beobachtungszeitraumes anhält). In dieser Berechnung wird jedoch außer Acht gelassen, dass Italien bis 2016 stärker als der Durchschnitt wachsen könnte. Am Stiefel ist seit 2013 eine Förderung erhältlich, die das Wachstum während des Vorjahres entscheidend beschleunigt hat. Dieser Pushfaktor kann bis in die Folgejahre Wirkung zeigen.
Entwicklung der Pelletsproduktion
Wie bereits zu Jahresbeginn 2013 angedeutet wurde, schließt sich die Schere von Pelletsproduktion und Bedarf in Österreich und Deutschland immer mehr. Während in der Alpenrepublik der Exportüberschuss 2013 gegen null tendiert, ist der Produktionsüberschuss in Deutschland noch im zweistelligen Prozentbereich. Während sich in beiden Ländern die Produktionskurve zunehmend abflacht, steigt die Bedarfskurve deutlich stärker.In Italien ist dieser Trend noch um Einiges ausgeprägter. Obwohl der Bedarf mittlerweile 2,5 Mio. t/J beträgt, ist die Produktion seit dem Bestwert von 2007 (rund 750.000 t/J) auf zuletzt weniger als 400.000 t/J gesunken. Bestimmend für diese Entwicklung ist der Rohstoffmangel. Italien verfügt aufgrund der geringeren Waldfläche nur über wenige große Sägeindustrien. Die Möbelindustrie ist zwar ausgeprägt, ihre Abfälle sind jedoch vielfach mit Leim oder Beschichtungen versehen und deshalb für die Pelletsproduktion nicht geeignet. Sägespäne, die man vor einigen Jahren noch aus Österreich bezogen hat, werden mittlerweile ebenda zu Pellets verarbeitet. Diese Entwicklung wird darüber hinaus von der Wirtschaftskrise im Land getrieben. Gänzlich anders verläuft die Entwicklung in Frankreich: Seit 2010 hat sich der Pelletsbedarf mehr als verdoppelt (850.000 t/J), jedoch zog die Produktion in ähnlicher Entwicklung auf das gleiche Niveau an.
Bedarf und Produktion driften auseinander
Legt man das Wachstum von Produktion und Bedarf der vier erwähnten Länder seit 2010 vier Jahre in die Zukunft, so öffnet sich bis 2017 in diesen Märkten eine Gesamtlücke von rund 6 Mio. t. Dabei werden die bisherigen Handelsströme (Pelletsexporte von Deutschland, Österreich oder Frankreich nach Italien) berücksichtigt. Das heißt, sie vergrößern den Importbedarf der exportierenden Länder und verringern den Importbedarf Italiens (siehe Grafik).
Industriepellets – mögliche Rückwirkungen
Hohe Nachfrage und steigende Preise haben 2013 erstmals zum größeren Import von Industriepellets aus Nordamerika in wichtige europäische Wärmemärkte geführt. Das Hauptziel ist Italien, wo ständig Absackanlagen an diversen Häfen gebaut werden. Pellets aus nordamerikanischen Produktionen landen aber auch in Deutschland sowie – in geringerem Ausmaß – in Österreich. Es zeigt sich, dass wichtige Industriepelletsmärkte, wie Niederlande, Dänemark oder Polen, ihre Importe in den vergangenen Jahren zurückgefahren haben. Pellets, welche für die angesprochenen Märkte bestimmt waren, versuchten Händler zuletzt am Wärmemarkt zu platzieren. Mit dem Ausbau von Anlagen in Großbritannien (bis zu 15 Mio. t/J Bedarf) oder Niederlande sowie Dänemark werden Pellets im Kraftwerksbereich jedoch wieder forciert. Aufgrund des wachsenden Bedarfs sind moderate Preissteigerungen bei Industriepellets wahrscheinlich. Ein starker Druck in Richtung Wärmemarkt ist in dieser Situation nicht zu erwarten, wenngleich es seitens der Produzenten weitere Versuche geben wird, Absatzkanäle am Wärmemarkt zu erschließen.
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