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Zwei Nuten verbinden die Dreischichtplatten-Stege mit den Gurten bei Pfeifers Schalungsträgern © Johannes Plackner

Perfekt gelaufen

Ein Artikel von Hannes Plackner | 30.09.2014 - 17:12
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Zwei Nuten verbinden die Dreischichtplatten-Stege mit den Gurten bei Pfeifers Schalungsträgern © Johannes Plackner

Pfeifer Holz, Imst, hat seit August eine neue Hobelmaschine in der Schalungsträgerfertigung. Ein Bigmaster-Lamellenhobel von der Rex-Maschinenfabrik, Pinneberg/DE, bereitet die Gurte für die Verpressung vor. Dabei muss das keilgezinkte Vollholz allseitig gehobelt und auf den Kanten abgerundet werden. Zusätzlich gehören von oben zwei Nuten eingefräst, welche unmittelbar danach beleimt werden. Es war also keine Standardmaschine. Trotzdem lief das Projekt von der Konzepterarbeitung bis zur Inbetriebnahme „außergewöhnlich gut“ ab, wie Pfeifers technischer Leiter, Dietmar Seelos, betont. Überhaupt gibt es von beiden Seiten großes Lob für den jeweils anderen. Doch warum?

Linker Anschlag, Leim von oben

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Eingehaust: Die Rex-Maschinenfabrik lieferte die Hobelmaschine, welche für eine geringe Lärmbelastung in einer Schallkabine untergebracht ist © Johannes Plackner

Eigentlich waren die technischen Anforderungen nicht sonderlich groß. Der Querschnitt der Schalungsträgergurte beträgt 43 mal 84 mm. Ein Vorschub von 200 m/min reicht aus, um die erforderliche Produktionsmenge von 10 Mio. lfm Gurten pro Jahr im Einschichtbetrieb zu erreichen. Die Herausforderungen lagen aber im Detail: „Wir brauchten eine Hobelmaschine mit Linksanschlag. Zudem wollten wir eine vorhandene Beleimanlage nutzen, bei der wir das MUF-Harz samt Härter direkt nach dem Nuten von oben auftragen.“
Für diese Anforderungen hatte Rex sowohl das richtige Basisprodukt (Lamellenhobel Bigmaster), genug Flexibilität, um die Anpassungen zu realisieren, und auch die Bereitschaft, diese Anlage gemeinsam mit Pfeifer bis zur Praxisreife zu entwickeln. Das Ergebnis ist der gezeigte, siebenspindelige Bigmaster mit einer auslaufseitigen Lücke, wo die Oest-Beleimung montiert ist. Zwei der Spindeln tragen je zwei gegenläufige Umlauffräser für die Nut. Zunächst wird die Ausnehmung mit 200 /min vorgefräst. Ein diamantbesetzter Leitz-Fräser vollendet sie mit tadelloser Qualität. Das Werkzeug wurde genau auf die Anwendung abgestimmt. Die Diamantbestückung bringt hohe Standzeit für eine optimale Verleimoberfläche.

Schnell geliefert, schnell gelaufen

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Von links nach rechts strömen die Gurte durch die Maschine - sieben Spindeln, darunter zwei Nutfräser bearbeiten das Holz, welches abschließend von oben mit MUF-Harz beleimt wird © Johannes Plackner

Das Projekt wurde sehr rasch umgesetzt. Der erste Kontakt bezüglich der neuen Anlage mit Rex geschah im I. Quartal. Mit dem norddeutschen Maschinenbauer hatte die Pfeifer-Gruppe davor nur bei der Bearbeitung von großen Bauteilen Erfahrung. Doch die Pinneberger bewiesen nun, dass sie auch bei schmalen Hölzern genau auf die Anforderungen eingehen. Dank der langjährigen Erfahrung und der eigenen Fertigung kann der Maschinenbauer selbst komplizierte Aufträge prompt erledigen. Seelos bestätigt das: „Die Lieferzeit war ein Riesenvorteil für uns.“ Versprochen – und gehalten – wurden vier Monate von Projektvergabe bis Inbetriebnahme.
Extralob gibt es für die Montagemannschaft. Nur sieben Tage brauchten sie, um die Anlage in Imst einzubauen. Wie es in bestehenden Produktionen so üblich ist, war auch bei Pfeifers Schalungsträgerwerk wenig Platz. Mit Rollwagen wurde die 20 t schwere Maschine an ihren vorgesehenen Platz geschoben. Nach Anschluss an die bestehende Mechanisierung war die Maschine quasi schon fast auf 100 % Leistung. „Der Rex-Mitarbeiter war noch zwei Tage da. Seitdem läuft der Bigmaster absolut problemlos und zu unserer vollen Zufriedenheit“, lobt der Technikleiter.

Austausch von Know-how

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Spindel von oben: Mit 200?m/min werden 10?Mio.?lfm/J Schalungsträgergurte durch den Bigmaster-Hobel geschleust und vom Diamantfräser genutet © Johannes Plackner

Ein Grund für das gelungene Projekt ist sicherlich auch das Wissen seitens Pfeifer. Seelos und sein Projektteam wickelten die Planung ab. Mehrere Jahrzehnte Erfahrung waren bei den Projektmeetings versammelt. Gemeinsam mit dem Maschinenbauer wurde die Anlage so ausgearbeitet, dass sie im harten Praxiseinsatz perfekte Arbeit liefert – und so war es dann auch.