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Auf dem Weg zum Hacker sorgt ein Tunneldetektor dafür, dass metallische Gegenstände schon frühzeitig aus dem Produktionskreis genommen werden © Bruks Klöckner

Pellets auf dem Vormarsch

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer (für Timber-Online) | 27.02.2013 - 09:09
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Auf dem Weg zum Hacker sorgt ein Tunneldetektor dafür, dass metallische Gegenstände schon frühzeitig aus dem Produktionskreis genommen werden © Bruks Klöckner

Das Sägewerk Ribsa, vornehmlich auf die Produktion von Kabeltrommeln fokussiert, hat bereits seit einigen Jahren die Restholzaufbereitung von Bruks Klöckner in Verwendung. Nachdem diese zur vollen Zufriedenheit für das Team rund um Geschäftsführer Arturo Rica ihren Dienst versieht, stellte sich die Frage nach dem passenden Lieferanten zur Holzaufbereitung im Pelletswerk erst gar nicht. Ausgangsmaterial für die Pelletsproduktion in Huerta del Rey bilden Nadelholzstämme von 50 bis 200 mm Durchmesser – typische Dimensionen für diese Region Spaniens. Hier produziert Ribsa seit Jahresende 2012 vornehmlich Pellets für den heimischen Markt. Um aus jenen Stämmen genormte Pelletsqualität herstellen zu können, sind einschneidende Aktivitäten notwendig. Zunächst transportiert ein Querförderer die unsortierten Stämme zum Entrinder. Selbst stark gekrümmtes Rundholz kann die Rinde mit Hilfe von an den Rotoren befindlichen Nocken ablösen. Eine hydraulische Einstellung gewährleistet einen kontinuierlichen Durchlauf des Entrinders. Befreit von Rinde und Schmutz, geht die Reise der Stämme weiter in Richtung Trommelhacker.

Ausgereifte Technik

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Der Trommelhacker schafft bei einem Antrieb von 315?kW eine Ausgangsleistung von 30?t/h. © Bruks Klöckner

Bereits seit mehr als 50 Jahren beschäftigen sich die Ingenieure von Bruks Klöckner mit der ständigen Weiterentwicklung von Trommelhackern. Ein großzügig dimensionierter Kettenantrieb treibt die Einzugswalzen an, die mit einer oberflächenbegüteten Spezialverzahnung verschleißarm sind. Auf Wunsch liefert Bruks die Walzen mit auswechselbaren Zahnsegmentplatten. In Huerta del Rey versieht ein Trommelhacker des Typs DH 300 mal 800 seinen Dienst, der bei einem Antrieb von 315 kW eine Ausgangsleistung von 30 t/h erbringt. Beim Verlassen des Hackers weisen die Hackschnitzel eine definierte Länge von 10 mm auf. Der Abtransport erfolgt via Kratzkettenförderer. Im nächsten Zug wandern die Hackschnitzel in die Hammermühle, die aus den Hackschnitzeln feines Sägemehl herstellt.

Hohe Durchsatzleistung

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Gute Erreichbarkeit trotz Platzknappheit: veranschaulicht am Beispiel Zyklon © Bruks Klöckner

Die Fähigkeit, hochwertige Späne selbst aus unterschiedlichem Eingangsmaterial zu erzeugen und eine hohe Durchsatzleistung charakterisieren die Hochleistungs-Hammermühlen von Bruks. Sowohl für Links- als auch Rechtslauf geeignet, werden Schlägeranzahl und -dicke sowie Sieblochung entsprechend den Anforderungen erstellt. Der Wartungsaufwand und daraus resultierende Stillstände beschränken sich auf ein geringes Maß, eine optimale Zugänglichkeit der Maschinen wird trotz Platzenge gewährleistet. Ein schneller Zugriff zum Auswechseln der Verschleißteile ist durch eine einfache und dennoch sichere Siebklemmung und eine Mahlbahnhalterung gegeben. Damit an der Mühle kein Schaden entsteht, werden schwere Fremdkörper (zum Beispiel Steine oder Metalle) noch vor dem Eintritt in die Mahlkammer abgeschieden. In bewährter Manier verarbeitet die Hammermühle sowohl trockene als auch nasse Hackschnitzel. Jener Typ HH 500 mal 1800 bei Ribsa schafft bei einer Motorleistung von 315 kW eine Sägemehlproduktion zwischen 15 und 18 t/h. Die optimale Größe der Sägemehlpartikel beträgt an dieser Stelle < 10 mm.

Effektives Sieben

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Rund 15 bis 18?t/h Sägemehl verlassen in Huerto del Rey die Hammermühle vom Typ HH 500 mal 1800. © Bruks Klöckner

Um ein gleichmäßiges und kontrolliertes Trocknen zu ermöglichen, bedarf ein Bandtrockner eines gleichmäßigen Sägemehls. Zu diesem Zweck ist davor ein frei schwingender Sichter des Typs SH 11/3 installiert, der für ein effektives Sieben und somit eine optimierte Ausbeute steht. Der Siebkasten schwingt frei in seinem eigenen Tragrahmen und nimmt auf zwei Siebebenen eine Unterteilung des Sägemehls in drei Fraktionen vor. Individuelles Anpassen der Lochgröße und -geometrie einzelner Siebebenen ist ohne großen Aufwand durchführbar. Die Beschickung erfolgt über eine Beladerutsche, welche das Sägemehl über die ganze Siebbreite verteilt und die Materialbewegung abschwächt. Mit der Neigung der Siebebenen wird die Geschwindigkeit beeinflusst und der Siebgrad erhöht. Das Sägemehl, welches für den Bandtrockner geeignet ist, nimmt den direkten Weg am Förderband, während Überlängen ausgeschieden und in den Hackschnitzelbunker gefördert werden. So kann die Anlage ausschließlich über das Sieb gefahren werden, wenn ausreichend Sägemehl zur Verfügung steht. Dies mündet in einer äußerst ökonomischen Pelletsproduktion.

Verlässlicher Partner

Dieses Projekt wurde, wie schon einige zuvor, mit dem spanischen Unternehmen Prodesa, Saragossa, durchgeführt. Während Bruks Klöckner die gesamte Anlage zur Holzaufbereitung bereitstellte, lieferte Prodesa den Bandtrockner sowie die entsprechende Anlagentechnik für die Pelletsproduktion einschließlich der Pressen und der Lkw-Abfüllstation. „Die Herausforderung bei dieser Anlage bestand darin, dass diese komplett in eine bereits bestehende Halle eingeplant und gebaut werden musste“, erklärt Markus Schwarz, Gebietsverkaufsleiter bei Bruks Klöckner. „Unter Berücksichtigung der Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten ist dies Bruks Klöckner sehr gut gelungen“, sagt Geschäftsführer Rica und zeigt sich mit der Umsetzung der gelieferten Maschinenkomponenten sehr zufrieden. Auf Knopfdruck lief die Maschine an und konnte von Beginn an Pellets in überzeugender Qualität produzieren.