Parkettproduktion wird eingestellt

Ein Artikel von Martina Nöstler (für Timber-Online bearbeitet) | 12.06.2013 - 17:18
Nach dem Zusammenschluss der beiden Parketthersteller Bauwerk und Boen zur Bauwerk Boen Group richtet diese nun ihre Produktionskapazitäten neu aus und reagiert damit auf den Preisdruck im hart umkämpften Markt für Standardparkett. Laut Pressemitteilung verlagert sich die Produktion des Standard-Zweischichtparkett in das ausbaufähige, moderne Werk in Kietaviskes/LT. Die Parkettherstellung am Standort Salzburg wird eingestellt.

Seit vielen Jahren steht der Parkettmarkt wegen Überkapazität und Billigimporten unter heftigem Preisdruck. Bauwerk Parkett hat auf diese Entwicklung bereits vor etlichen Jahren mit der Produktionsauslagerung der wertschöpfungsärmsten Produkte (Klebeparkett, Prepark) reagiert. Gleichzeitig investierte das Unternehmen sehr viel in den Ausbau der Marktposition bei den hochwertigen Spezialitäten. Bei Standardparkett nehme der Druck aber laufend zu, da immer mehr Hersteller in Billiglohnländern produzieren. Gleichzeitig sind die Verkaufspreise für Massenprodukte in den vergangenen Jahren stetig gesunken.

Die Gruppe verfügt über mehrere Werke:
    St. Margrethen/CH: 150 Mitarbeiter, schwerpunktmäßig Landhausdielen und ParkettspezialitätenSalzburg: 120 Mitarbeiter, StandardparkettKietaviskes/LT: 550 Mitarbeiter, Sortiment von BoenMölln/DE: 35 Mitarbeiter, Naturöl-Oberflächen für einen Teil der in Litauen vorproduzierten Landhausdielen

Im Zuge des kontinuierlichen Ausbaus des litauischen Werkes integriert die Bauwerk Boen Group die Produktion in Salzburg im Frühjahr 2014 in Litauen. Auch das von Drittherstellern bezogene Dreischichtparkett wird künftig in Kietaviskes erzeugt. Aufgrund der dadurch deutlich tieferen Herstellkosten werde die Bauwerk Boen Group nachhaltig konkurrenzfähig operieren können, heißt es. Die Mitarbeiterzahl in Salzburg reduziert sich schrittweise von 154 auf etwa 40 bis Frühjahr 2014. In Salzburg konzentriert sich künftig der Vertrieb der Bauwerk-Produkte in Österreich.

Die Mitarbeiter in Salzburg wurden heute im Detail informiert. Gleichzeitig wurde jedem ein Vorschlag für die einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses unterbreitet. Dieser beinhalte wesentlich bessere Konditionen gegenüber einer Dienstgeberkündigung, betont man. Die Gesellschaft ist der Auffassung, allen Beteiligten eine faire Lösung zu bieten. Gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice werden in den kommenden Wochen Maßnahmen evaluiert, um die Mitarbeiter zu unterstützen.