Österreich kündigt Wohnbauinitiative an

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 25.03.2015 - 16:13
Österreichs Bundesregierung will in den „kommenden fünf bis sieben Jahren“ mit einer Wohnbauinitiative den Bau von zusätzlich 30.000 Wohneinheiten fördern. 68.000 Menschen sollen darin Platz finden. Mittel der Europäischen Investitionsbank werden von einer noch zu gründenden Wohnbauinvestitionsbank an Bauträger weitergeleitet, schreibt orf.at.

Inwieweit die Holzbranche daran partizipiert, ist fraglich. Die Gelder werden wohl vorwiegend im betondominierten großvolumigen Bau landen. Der Verband der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) rechnet „vorsichtig geschätzt“, dass rund die Hälfte in Mehrgeschossobjekten umgesetzt werde. Das würde die jährliche Bauleistung um rund 20% oder 3000 Wohnungen pro Jahr heben, wird GBV-Obmann Karl Wurm auf finanzen.at zitiert. Die Wohnungsnachfrage steige insbesondere in Städten. Die Vormerklisten gemeinnütziger Bauträger in Ballungsräumen seien von 2009 bis 2014 um 60% länger geworden.

Ebenfalls deutlich ist der Anstieg der Baukosten. In den vergangenen fünf Jahren habe sich der gemeinnützige Wohnbau um ein Drittel auf 1800 €/m² verteuert (ohne Grundstück). Wurm fordert daher „ein Ende des Qualitäthypes“ im geförderten Wohnbau und eine Rückkehr zu den Förderstandards aus 2010.