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Nordrhein-Westfalens Waldzustand verschlechtert sich

Ein Artikel von Mario Matzer (für Timber-Online bearbeitet) | 17.11.2014 - 08:46
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Nordrhein-Westfalens Waldzustandsbericht 2013 belegt, dass sich der für die Gesundheit der Bäume aussagekräftige Zustand der Baumkronen bei den Laubbäumen gegenüber dem vergangenen Jahr leicht verbessert hat. Die Vitalität der Nadelbäume verschlechterte sich dagegen.

Der Anteil von Bäumen mit deutlichen Schäden hat im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 29 % zugenommen. Mit +3 % zeigen die schwachen Schäden nur ähnlich großen Anstieg. Der Anteil ungeschädigter Bäume sank um 7 % auf 27 %.

Der Kronenzustand der Fichte hat sich nach einer kurzen Erholungsphase wieder verschlechtert. Die Sommerhitze habe in den Oberböden das Wasser knapp werden lassen, wodurch Flachwurzler besonders betroffen waren, heißt es. Bei der Kiefer – ebenfalls eine Hauptbaumart in NRW – war der Nadelverlust in diesem Jahr besonders hoch.

Die Eiche ist die einzige Baumart mit relativ verbessertem Kronenzustand. Trotzdem weisen immer noch mehr als 50% aller Eichen deutliche Schäden auf. Die Belaubungswerte der Buche haben sich stabilisiert und im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Hier liege der durchschnittliche Blattverlust aber weiterhin auf hohem Niveau.

Hitzesommer und neuartige Erkrankungen

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Der lange kalte, trübe Winter führte zu einer deutlichen Verspätung der Vegetationszeit. Die Wasserversorgung der Waldbestände war im Frühjahr noch gut, verschlechterte sich ab Juni aufgrund mehrerer Hitzewellen, was zu Trockenstress führte. In mehreren Buchenbeständen in Ostwestfalen ist eine neue Komplexerkrankung aus abiotischen und biotischen Faktoren aufgetreten. Sehr wahrscheinlich ist dafür eine Kombination aus Trockenstress und Pilzbefall verantwortlich. Der Name des schädlichen Pilzes lautet „Pfennig-Kohlenkruste“. Erstmals wurde an nordrhein-westfälischen Esskastanien der Befall durch die „Kastaniengallwespe“ nachgewiesen.