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Diamant 2000 von Albach ist der erste selbstfahrende Hacker mit Autobahnzulassung (M. Bachmaier, W. Wurzer, R. Alzinger, F. Bachmaier, M. Alzinger, v. li.) © Heidelbauer

Neuer Autobahngeeigneter Hacker

Ein Artikel von Martin Heidelbauer | 06.08.2014 - 14:20
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Diamant 2000 von Albach ist der erste selbstfahrende Hacker mit Autobahnzulassung (M. Bachmaier, W. Wurzer, R. Alzinger, F. Bachmaier, M. Alzinger, v. li.) © Heidelbauer

Die mobile Holzhackmaschine Diamant 2000 von Albach Maschinenbau, Vohburg-Menning/DE, ist die erste selbstfahrende Arbeitsmaschine Europas mit Autobahnzulassung. Sie ist mit einem hydromechanischen Fahrantrieb ausgestattet, der auf 70 km/h beschleunigt. „Weiters besitzt der Hacker eine gute Arbeitsübersicht durch die hochfahrbare Kabine. Er ist geländetauglich – ähnlich einem Forwarder. Zudem muss man den Arbeitsplatz im Fahr- oder Hackmodus nicht verlassen. Hinzu kommt die annähernd gleich hohe Hackleistung wie bei Stationärhackern“, erläuterte Geschäftsführer Richard Alzinger. Aufgrund der vielen Vorzüge erhielt der Diamant 2000 die KWF-Innovationsmedaille auf der Interforst am 16. Juli in München. Die Hackeinheit wurde auf 2,55 m geschmälert. Somit fällt der 4-Achser (zwei Antriebsachsen, zwei Hilfsachsen) praktisch in die Lkw-Klasse – wenngleich kein Fahrtenschreiber benötigt wird.

Stammdurchmesser bis 98 cm möglich

„Stämme bis 98 cm Durchmesser sind für den Diamant ebenso keine Herausforderung wie sperriges Sägerestholz. Durch eine intelligente Einzugsautomatik regelt der Hacker selber die Einzugsgeschwindigkeit. Dadurch kann der Motor die optimale Leistung erbringen. Zusätzlich wird der Spritverbrauch minimiert“, beschrieb Alzinger. Besonders beim Ast- und Strauchmaterial könne der aggressive, 1,23 m breite Einzug mit zwei stehenden Einzugswalzen und horizontalem Einzugsband seine Vorzüge ausspielen. „Somit lassen sich ungeliebte ‚Strauchbaustellen‘ in kurzer Zeit aufarbeiten. Unter optimalen Bedingungen wie beispielsweise für Papierholz sind Kapazitäten über 350 srm pro Stunde möglich“, informierte der Hersteller. So verwendet der Umweltdienstleister Wolfgang Wurzer, Wurzer Umwelt, Eitting/DE, für das bei der Landschaftspflege anfallende Rundholz, Strauchwerk und Geäst den mobilen Hacker Diamant 2000. Seit 1,5 Jahre arbeitet Wurzer bereits mit Albach im Testbetrieb zusammen. Auf der Interforst war seine Maschine ausgestellt (sh. Bild). „Da der Auswurf praktisch in jede Richtung möglich ist, lassen sich auch Hackarbeiten bei Autobahnböschungen gut durchführen“, erläuterte der Unternehmer.

Höhere Hackgutqualität

„Ein weiterer Vorteil ist die gesteigerte Qualität, da die Hackschnitzel nicht wie bei schnell laufenden Gebläsen zerschlagen werden“, verwies Alzinger. Besonders bei schwierigem Gelände könne der Diamant durch seine Allradlenkung die Position schnell verändern. Trotz einer Gesamtlänge von 10,2 m betrage der Wenderadius nur 8,5 m. „Die auf 4,8 m liftbare Kabine ermöglicht dem Fahrer eine freie Sicht zur Kranbedienung, zum Holzeinzug und Hachschnitzelauswurf. Die Luftfederung minimiert Schläge, Stöße und Erschütterungen“, erklärte der Hersteller. Der Maschinenführer kann von seinem Drehsitz aus sämtliche Funktionen, wie Fahren, Hacken oder die Bedinung des Krans, erledigen. „Mit der sogenannten ‚Ab- und Aufrüst-Automatik’ ist der Diamant in 21 Sekunden einsatzbereit – Abstützung, Kran, Einzug und Auswurfturm werden per Knopfdruck in Position gebracht. Hierfür haben wir eine eigene Software entwickelt“, betonte Alzinger. Hohe Flexibilität biete die „Autobahnautomatik“. „Diese erleichtert dem Fahrer das Auf- und Abrüsten lediglich mittels Fahrpedalbetätigung. Dadurch wird die Kranabstützung leicht angehoben und die Bremse gelöst, sodass man rasch von Holzpolter zu Holzpolter kommt“, berichtete Alzinger. „Die automatischen Funktionen entlasten den Fahrer und sorgen für eine verbesserte Hackleistung“, wusste Wurzer aus Erfahrung.