„Wir sitzen in der Region mit dem teuersten Rundholz der Welt. Da braucht es Hightech, um die Ausbeute zu maximieren und perfekte Qualität zu erzeugen“, erklärt Geschäftsführer Hannes Theurl. Der zweite Grund ist die höhere Flexibilität mit den neuen Anlagen. Theurl erzeugt neben Schnittholz auch BSH und Hobelware. Gemischte Ladungen sind Selbstverständlichkeiten.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben die Osttiroler nicht nur die Sägelinie ersetzt. „Seit 2011 haben wir in Assling über 30 Mio. € investiert“, beziffert Stefan Theurl, der mit seinem Cousin das Unternehmen führt. Das beinhaltet:
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben die Osttiroler nicht nur die Sägelinie ersetzt. „Seit 2011 haben wir in Assling über 30 Mio. € investiert“, beziffert Stefan Theurl, der mit seinem Cousin das Unternehmen führt. Das beinhaltet:
- Neubau des RundholzplatzesErneuerung der KommissionshalleNeubau des HobelwerksErrichtung eines Holzbau-KompetenzzentrumsErneuerung der Sägelinie inklusive Kapazitätsausweitung bei der Schnittholzsortierungsechs neue HolztrockenkammernAusweitung der Schnittholzlagerkapazität
„In unserem Herz schlägt Hightech“
Das Prinzip von Spaner-Kreissägenlinien hat sich zwar seit Jahren nicht verändert, wohl aber die Vermessungs- und Optimierungsmöglichkeiten. Theurl hat vor und in seiner Linck-Linie vier 3D-Vermessungen von Microtec. Die erste erkennt die Kontur des Bloches. An weiteren Messstellen wird die Form des Models beziehungsweise des Kantlings abgetastet. Das ermöglicht zweierlei. Zunächst maximiert die flexible Linck-Linie auf Basis dieser Daten die Ausbeute. Die Aggregate trennen Seitenware asymmetrisch und diagonal ab. Die Hauptware wird auf Basis der Modelvermessung optimiert. Der zweite Vorteil ist, dass die Messergebnisse ständig gegenseitig abgeglichen werden. Das zeigt, ob die Zielausbeute erreicht wird. Durch diese konstante Überprüfung der Vorgaben hat der Bediener die Kontrolle und kann sichergehen, dass kein Kubikzentimeter verschenkt wird. „Bei der Vermessung wurden in den vergangenen Jahren die größten Fortschritte gemacht“, ist sich Stefan Theurl sicher. Die Linck-Linie verarbeitet Schwachholz. Die Osttiroler verstehen damit Bloche bis 55 cm Zopf. Alles, was darüber hinausgeht, ist ein Fall für die bestehende EWD-Blockbandsäge.
Trimmer ist ein Prototyp
Um mit dem höheren Einschnitt zurechtzukommen, ließ Theurl von Springer auch die Sortierung modernisieren. Herzstück ist der Trimmer E-Cut 200. Die auf der Ligna 2013 vorgestellte Maschine ist bei Theurl zum ersten Mal im Praxiseinsatz. Die Maschine legt die Basis für die perfekt gestapelten Seitenwarenpakete mit sauberer Schnittfläche, die ein Stapler bei der Betriebsführung vom Sortierstrang hebt und in Richtung Schnittholzlager fährt. Bald schon werden sie ihre Reise per Lkw nach Rijeka oder Koper antreten und irgendwo südlich des Mittelmeers landen.
Die Verantwortung für die Aufbereitung der zusätzlichen Späne und Hackschnitzel lag bei Rudnick & Enners, Alpenrod/DE. Der Anlagenbauer lieferte bereits für die Restholzaufbereitung des bestehenden Werkes. Um deren Leistung zu steigern, erneuerten die Rheinland-Pfälzer im Dezember 2013 die Steuerung sowie Förderer und Siebmaschinen. Materialstrom und Siebergebnis wurden an den Durchsatz angepasst.
Klassische Trocknung, hohe Effizienz
Der Großteil der trockenen Ware ist für die eigene Weiterverarbeitung bestimmt. Theurl erzeugt 35.000 m3/J Hobelware und 75.000 m3/J BSH. Zwei fünfachsige Hundegger-Abbundanlagen (K2i 1250 und K2 650) fertigen aus dem Leimholz präzise Elemente für Haus- und Dachstuhlbau.
Wir sind stolz auf „Austrian Premium Timber“
Antizyklisch investiert nur, wer kann
Tatsächlich schaffte es der Betrieb erfolgreich durch die Krisenjahre. Das gab die Finanzkraft, in Zeiten der Rezession eine solche Investition zu stemmen. Diese antizyklische Strategie bringt weitere Vorteile: Maschinenhersteller stellen ihre besten Techniker und Monteure für so ein Projekt zur Verfügung. Die Investition geht rasch und im Zeitplan über die Bühne. Durch reibungslose Inbetriebnahme wird vom ersten Moment an qualitativ hochwertige Ware produziert. Und davon profitieren auch die Kunden.
Nur zwei Monate stand der Einschnitt in Assling still, obwohl die neue Sägelinie am Ort der alten montiert wurde und ein Hallenanbau nötig war. „Dazu hatten wir bis zu 150 Leute gleichzeitig auf der Baustelle“, beschreibt Prokurist Hannes Ganner, der unisono mit den Geschäftsführern das Engagement aller Beteiligten lobt.