Sie wurden abgemeldet weil Ihr Account an einem anderen Gerät angemeldet wurde.
Modulares Modellbeispiel
Steirisches Brettsperrholz für Heidelberger Studenten
Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet | 26.11.2014 - 13:24
Studentisches Wohnen hat im deutschen Heidelberg ein Upgrade erfahren. Pünktlich zum Start des Wintersemesters wurde am Campus „Im Neuenheimer Feld“ ein Wohnheim für 265 Studenten eröffnet. Gefertigt wurde es in kostengünstiger Modulbauweise als Holz-Beton-Hybrid aus österreichischem Brettsperrholz.
Für die meisten Studenten ist die Miete der größten Posten im Budget. Günstig wohnt man oft nur in renovierungsbedürftigen Wohnungen und weit von den Unis entfernt. Will man näher zu den Hochschulen, sind Studentenwohnheime eine Alternative. Die große Nachfrage nach Wohnheimplätzen hat zuletzt das Studentenwerk der weltbekannten deutschen Universitätsstadt Heidelberg dazu bewogen, für mehr Raum zu sorgen. Um den Bau möglichst nachhaltig zu gestalten, wurde das Projekt EU-weit ausgeschrieben. Die Anforderungen an die Architekten und Bauunternehmer lauteten: ein Gebäude in Modulbauweise mit möglichst geringen Bau- und Betriebskosten zu entwerfen, welches sich nach einer Nutzung über 60 Jahre vollständig recyceln lässt. Den Zuschlag erhielt der Generalunternehmer Liwood, München. Er entwarf drei fünfstöckige Gebäude, die aus vielen einheitlichen Modulen aufgebaut sind. Um die Nachhaltigkeitsvorgaben einzuhalten, verfügt das Objekt über eine hocheffiziente Wärmedämmung (Außenwand-U-Wert = 0,148 W/m2K), eine Fotovoltaikanlage mit 121 kWp und sparsame Luft-Wärme-Pumpen.
Brettsperrholz in der Wand, Beton im Boden
Die Module selbst sind eine Hybridkonstruktion. Die Wände bestehen aus 11 cm starken Brettsperrholz-Wänden, welche von KLH Massivholz im steirischen Murtal erzeugt wurden. Die Böden bestehen dagegen aus Stahlbeton. Mit entkoppeltem Zementestrich ergab das eine gute Trittschalldämmung. Jedes Modul ist eine autonome Wohneinheit mit Bett, Schreibtisch und Schränken, einem abgetrennten Badezimmer und einer kleinen Kochnische. Die Grundfläche misst 3,4 mal 6,6 m. Eine Decke besitzen die Module nicht. Der Boden der oberen Einheit wird beim Stapeln automatisch zur Decke der darunter liegenden. Das spart Bauhöhe, was zur Einhaltung der Bestimmungen für Holzbauten in Deutschland unerlässlich ist. Die doppelten Holzwände, die beim Aneinanderreihen der einzelnen Module entstehen, sind aber bewusst nicht eingespart worden. Eine bessere Lärmdämmung kann man sich in einem Studentenwohnheim kaum wünschen.
Montage in der Feldfabrik vor Ort
In der Regel werden bei der Modulbauweise die Elemente im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle an den richtigen Platz gehievt. Um die Transporte zu minimieren, wurde in Heidelberg aber eine Feldfabrik eingerichtet. Dort bauten die Monteure die Module aus den angelieferten Einzelteilen zusammen. Die KLH-Elemente kamen von ABA Holz van Kempen bei Adelsried/DE. Der KLH-Vertriebspartner für Deutschland hat sie dort abgebunden, mit Fermacellplatten beplankt und nach Heidelberg geliefert. Wenn fünf Elemente übereinandergestapelt werden, addieren sich Maßabweichungen. Beim Abbund selbst zählte daher Präzision. Konische Holzelemente als Wandkronen vereinfachten die Platzierung. Binnen vier Monaten entstanden auf diese Weise 158 Appartements in drei Baukörpern. Jeder von ihnen ist für ein spezielles studentisches Klientel bestimmt: Kurzzeitmieter, Doktoranden und Alleinerziehende.
„Ja! Mit einer Portfolioerweiterung um PCF-reduzierte Leimsysteme“, sagen die Verantwortlichen bei BASF und Türmerleim. Der Pionier in der chemischen Industrie will gemeinsam mit seinem langjährigen...
Mehr lesen ...
Kürzlich erfolgte der Baustart für das größte Lagerhaus auf skandinavischem Boden. Mehr als 500 Leimbinder sollen zukünftig eine Fläche in der Größe von rund zwölf Fußballfeldern überspannen. Jeder...
Mehr lesen ...