13666149988721.jpg

Ideal fürs Nesting: Beschichtete Turbex-Sprint-Fräser erlauben bei 20?% geringerem Durchmesser 40?% mehr Vorschub © Robert Kittel

Mehr Power …

Ein Artikel von Robert Kittel | 23.04.2013 - 11:22
13666149988721.jpg

Ideal fürs Nesting: Beschichtete Turbex-Sprint-Fräser erlauben bei 20?% geringerem Durchmesser 40?% mehr Vorschub © Robert Kittel

Echte Verbesserungen kamen in den vergangenen Jahren oft aus den Häusern von Oertli und Leuco – man erinnere sich nur an das revolutionäre P-System. „Soll es billig sein, oder wirtschaftlich?“ bringt es Geschäftsführer Jürgen Gabrielli von Oertli-Leuco Österreich, Feldkirch, auf den Punkt: „Durch den minimalen Schnittdruck beim P-System lässt sich der Standweg derart verlängern, dass man zwei bis dreimal 08/15-Werkzeug kaufen müsste, um ihn zu erreichen. Was glauben Sie, ist preiswerter?“ Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch das auf der BWS präsentierte Werkzeugprogramm. Da sind beispielsweise die Turbex-Vollhartmetallfräser, die seit 25 Jahren am Markt sind. In der jüngsten Ausführung mit Zentrumsschnitt und Nano-Cro-Beschichtung könne man sie mit 20 % geringerem Durchmesser verwenden, sagt Gabrielli. Das verringere den Schnittdruck deutlich: „Den Turbex-Sprint kann man deshalb mit 40 % mehr Vorschub fahren.“

Kreissägeblatt mit „Giftzähnen“

13666149973784.jpg

Giftzähne: Die G5-Gruppenverzahnung ist leiser und kann sogar "schwierige" Materialien wie Wabenplatten ohne Ausfransen schneiden © Robert Kittel

Bei Kreissägeblättern scheinen die Verbesserungsmöglichkeiten überschaubar. Trotzdem sei mit der neuen Schneidengeometrie Unicut G5 eine spürbare Verbesserung gelungen, meint Gabrielli: „Das sind regelrechte Giftzähne.“ Fünf verschiedne Schneidenschrägen werden abwechselnd in die Hartmetall- oder Diamantbestückung geschliffen. Das Blatt wird dadurch im Leerlauf um bis zu 5 dB leiser. „Viel wichtiger ist aber, dass die Blätter hervorragend schneiden. Sie werden sogar mit Problemstoffen fertig“, lächelt er. Dass ein Wechselzahnblatt beim Massivholzablängen sauber schneide, setze man ja voraus, aber die G5-Gruppenverzahnung könne sogar schwierige Verbundwerkstoffe wie Wabenplatten ohne viel Ausfransen schneiden. Die „Giftzähne“ gibt es auf Formatkreissägeblättern, für Kapp- und Plattensägen, und sogar als Nutsäge für die CNC.

Mehr Power auch im Service

Möglichst lange Standwege durch leistungsstarkes Werkzeug sei das Eine betont er, „Aber ein leistungsstarker Werkzeugservice ist mindestens genau so wichtig.“ Die meisten der freien Schärfdienste würden ja durchaus brauchbare Arbeit leisten, bricht er ihnen eine Lanze: „Aber unsere Werkzeuge haben inzwischen teilweise so komplexe Geometrien, dass wir normale Schärfdienste damit überfordern könnten.“ Eine Instandsetzung beim Hersteller gewährleiste hingegen eine Qualität ähnlich einem Neuwerkzeug betont Gabrielli: „Auch hier gilt, soll es billig sein oder wirtschaftlich? Ich halte es nicht für wirtschaftlich, nur wegen ein paar Euro Differenz bei den Schärfkosten etwas zu riskieren. Die Neuanschaffung, wenn durch unsachgemäßes Schärfen etwas verdorben wird, dürfte auf jeden Fall teurer kommen als gleich eine Instandsetzung bei uns.“