Laubschnittholz braucht Exportmärkte

Ein Artikel von Gerd Ebner | 11.09.2013 - 10:07
Das Vierländertreffen wurde vom elsässischen Sägewerksverband organisiert. Als Gastgeber fungierte Rene Maechler, der auch Hartholzsprecher des Europäischen Sägewerksverbandes ist. Maechler ortet bei Hartholz weiterhin die Tendenzen der Vorjahre: Die Eiche läuft – hier fehlen aber gefragten Qualitäten, wie rustikale Ausprägungen. Die vorhandene diesbezügliche Ware sei „sehr teuer“, klagten die Verarbeiter.

Billigimporte aus dem Osten

Die Buche bleibt auch 2013 das Sorgenkind. Die Sägesortimente sind nur noch 20 €/fm vom Brennholz entfernt und trotzdem wenig nachgefragt. „Der Markt ist von rumänischen und ukrainischen Anbietern versaut“, schimpfte einer. Das vernichtende Resümee: „Mit der Buche ist derzeit nichts zu verdienen. Die anderen Holzarten sind auch nur noch Randerscheinungen.“ Eine Ausnahme wäre weiterhin die Esche – für Thermoholz.
Selbst von so großen Binnenmärkten, wie Deutschland oder Frankreich, können die Säger nicht leben: „Ohne Export geht nichts.“ Da rede man dann von „billigem Schnittholz nach China“. Die Rentabilität dieser Ausfuhren wäre gering. Ein Geschäft macht man nur mit größeren Mengen.

Friesen bis nach China

„Was sollen wir tun, wenn unsere Friesen von den Parkettproduzenten nicht mehr nachgefragt werden? Da müssen wir weltweit Alternativen suchen. Es ist zwar verrückt, Friesen nach China zu verschiffen – es fehlen Alternativen.“ Mit Sorge wird beobachtet, dass sich die Parkettproduktion zuletzt in Richtung Osten verschoben hat.
Derzeit gibt es eine Renaissance des US-Marktes. Dort und in China merkt man, dass die US-Eichensortimente im Preis anziehen. Mexiko etabliert sich für die Europäer als neuer wichtiger Abnehmer in Amerika. Eichenfässer bleiben ein bedeutendes Produkt für die „Neue Welt“ (USA und Australien).

Laubholzsägewerk in Schweiz?

Nach der Beerdigung des Neubaus eines Laubholzsägewerkes in der Schweiz gebe es nun erneut ein Projekt, erfuhr man in Wantzenau. Derzeit wird eine weitere Studie erstellt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Realisierung wurde eher negativ eingeschätzt.
Erschwerend für die eidgenössischen Produzenten sei, dass der größte Werkzeugstiel-Erzeuger künftig offenbar nur noch für den Binnenmarkt produzieren wird.
Für alle Länder gilt, dass das übliche Buchenschwellenholz zunehmend energetisch genutzt wird. „Aus B-Blochen kann ich keine typischen Schwellen machen“, erfuhr man.
In Österreich kommt hinzu, dass Produzenten ihre Ware faktisch just-in-time liefern und den vollen Funktionsumfang garantieren müssen.