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70 Teilnehmer trafen sich bei der EPLF-Versammlung Anfang Juni in Fuschl am See zum Informationsaustausch © EPLF

Laminatbodenbranche 2012 stabil

Ein Artikel von Martina Nöstler (für Timber-Online bearbeitet) | 19.06.2013 - 08:17
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70 Teilnehmer trafen sich bei der EPLF-Versammlung Anfang Juni in Fuschl am See zum Informationsaustausch © EPLF

Am 5. und 6. Juni trafen sich die Mitglieder des Verbandes der Europäischen Laminatfußbodenhersteller (EPLF) auf Einladung von Kaindl zu ihrer Jahreshauptversammlung in Fuschl am See. 70 Teilnehmer tauschten sich über die Lage am Weltmarkt, den Woodflooring Summit 2014 und die internationale Normung aus.

Verbandspräsident Ludger Schindler begrüßte als neues ordentliches Mitgliedsunternehmen Camsan Entegre Agac, Hendek/TR, einen Hersteller von MDF und Laminatfußböden. Damit hat der EPLF 22 ordentliche und 23 außerordentliche Mitgliedsunternehmen.

Eines der Hauptthemen in Fuschl war die wirtschaftliche Lage der europäischen Laminatbodenbranche. Die gute Entwicklung 2012 hat die hohe Akzeptanz von Laminatböden erneut bestätigt. Im I. Quartal 2013 zeigte sich der Markt für die Produkte der EPLF-Mitglieder im Vergleich zum Vorjahreszeitraum relativ stabil. Einzelne Absatzmärkte entwickelten sich aber unterschiedlich: Asien und Südamerika konnten zulegen, auch in Osteuropa verzeichnete man ein leichtes Plus. Nordamerika und Westeuropa blieben auf einem hohen Niveau stabil. Zwischen 2007 und 2012 stieg der weltweite Laminatbodenabsatz um 1,5%, in Europa nahm der Verkauf jedoch um 4,4% ab.

2012 wurden bei den EPLF-Mitgliedern erstmals die Absatzzahlen nach Produktstärken abgefragt:
    45% entfielen auf Produkte bis 7,5 mm45% betrafen Produkte zwischen 8 und 9 mm10% machten Böden über 10 mm aus

In Osteuropa verkauften sich Laminatfußböden zwischen 8 und 9 mm besser, ebenso in der Türkei. Im westeuropäischen Markt – und vor allem in Deutschland – sind Produkte bis 7,5 mm am beliebtesten, geht aus den EPLF-Zahlen hervor.

Chinesen überschwemmen Russland

Der Marktanteil der EPLF-Mitglieder betrug in Europa inklusive Türkei 2012 89%, weltweit lag er bei 53%. China habe jedoch aufgeholt und lag im vergangenen Jahr mit einem Anteil von 28% erstmals als größter Einzelproduzent vor Deutschland (27%). Angesichts der aktuellen Entwicklungen sei die intensive Marktbearbeitung durch den EPLF und deren Mitgliedsbetrieben wichtiger denn je. Im Fokus stehen weiterhin die Märkte in der Türkei und in Russland. Die Türkei hat derzeit weltweit 8% Produktionsanteil, Russland hat seinen seit 2007 verdoppelt und liegt nun bei 5%. Im EPLF sind drei türkische Unternehmen vertreten. Der Verband überlege nun, ob man auch russische Hersteller auf die Mitgliedschaft ansprechen solle. Grundvoraussetzung sei aber eine strikte Einhaltung der europäischen Qualitätsstandards und deren Überprüfung durch neutrale Institutionen.

Mit Sorge betrachtet der EPLF die Überschwemmung des russischen Laminatbodenmarktes mit chinesischer Massenware, die ebenfalls nicht den hohen europäischen Standards entspricht. Es besteht die Gefahr, dass diese Produkte den Ruf von Laminatböden schädigen. Der EPLF startet daher eine Qualitätskampagne, um das Bewusstsein für hochwertige Produkte aus Europa zu stärken.