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Alfred Heinzel, neuer Präsident der Austropapier © Austropapier

Kraftwerk Klagenfurt in Frage gestellt

Ein Artikel von Martina Nöstler (für Timber-Online bearbeitet) | 24.02.2015 - 08:23
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Alfred Heinzel, neuer Präsident der Austropapier © Austropapier

Die Österreichische Papierindustrie fordert eindringlich eine Überprüfung der derzeitigen (Förder-)Politik beim Ökostromgesetz. "Dass die bestmögliche Nutzung der heimischen Ressource Holz nicht in einer Forcierung der Verbrennung liegt, zeigen deutlich auch zwei jüngst publizierte Studien des UBA und von KLIEN", meint Austropapier.

Seit 2002 fördert das Ökostromgesetz jedoch die reine energetische Verwertung von Holz. Laut Papierindustrie sei dies allerdings einseitig: Denn auch die Papierindustrie praktiziert – ohne staatliche Förderung – die Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieträgern und nutzt die bei der Produktion anfallenden Holzreststoffe zur Deckung des eigenen Strom- und Wärmebedarfs. „Der Einsatz von Holz ausschließlich zur Verbrennung ist Low-Tech. Die subventionierte Verschwendung von Holzsortimenten durch ökologisch und ökonomisch fragwürdige Biomasse-Projekte darf so nicht weitergehen. Wir müssen diese wertvolle Ressource vernünftig nutzen. Die volle Ausschöpfung der Wertschöpfungskette ist zu garantieren – das Motto muss also Veredeln vor Verbrennen sein,“ ist Alfred Heinzel, Präsident der Österreichischen Papierindustrie, überzeugt, und spielt damit auch auf die kürzlich erneut erteilte (nicht rechtskräftige) gewerberechtliche Genehmigung des Biomasseheizkraftwerks in Kärnten an.

„Der geplante Bau des Kraftwerks in Klagenfurt ist ökologisch und wirtschaftlich fragwürdig und wäre ein weiterer Schritt in die falsche Richtung. Die Politik wäre gut beraten, die Widerstände gegen weitere Mega-Heizkraftwerke ernst zu nehmen und die Gelegenheit für einen breiten Dialog zu nutzen. Man sollte gemeinsam nach einer sinnvollen Lösung suchen“, bietet Heinzel an.