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Mit der Bankettfräse BF 112 von Pöma wird das Bankett abgefräst - die Wurfweite des Materials beträgt 1 bis 25 m © Pöma

Kosten- und erosionsmindernde Wegepflege

Ein Artikel von Martin Heidelbauer (bearbeitet für Timber-Online) | 10.07.2014 - 18:00
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Mit der Bankettfräse BF 112 von Pöma wird das Bankett abgefräst - die Wurfweite des Materials beträgt 1 bis 25 m © Pöma

Ein spezielles System zur Sanierung von Forststraßen und Feldwegen bietet Pöma Wegeservice und Maschinenbau, Groß Denkte/DE, an. Zuerst wird mit einer Bankettfräse beiderseits des Weges das Bankett gefräst. In der entstehenden Entwässerungsmulde bildet sich schnell neuer Grasbewuchs. Dieser bremst das Oberflächenwasser und sorgt für langsames Versickern. Erosionsschäden können dadurch vermieden und die Hochwassergefahr in Vorflutern verringert werden“, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Pötzsch, Pöma. Der deutsche Maschinenbauer und Dienstleister entwickelt und produziert Geräte für die Wegesanierung, wie Steinbrecher, Anbaugrader, Bankettfräsen, Plattenverdichter, Anbau- und Anhängevibrationswalzen, selbst.
Mangelhafte Wegepflege führt laut Pötzsch infolge von Erosion und mechanischem Verschleiß zu stetigem Materialverlust, der gleichzusetzen sei mit Kapitalverlust. Die Produktion von Wegebaumaterial im Steinbruch, der Transport zur Baustelle und der Einbau in den Weg verbrauchen Energie und seien umweltbelastend. Es entstehe Feinstaub und Ressourcen werden verbraucht. „Einfache ‚Wegepflegegeräte’ ohne nachlaufende Stützräder sind nicht in der Lage, Unebenheiten nachhaltig zu beseitigen. Zudem wird das durch den Arbeitsvorgang gelockerte Wegebaumaterial bei späteren Regenfällen verstärkt abgeschwemmt und in den angrenzenden Bestand transportiert. Dadurch findet ein schleichender, ständiger Substanzverlust statt.

Hohe Folgekosten bei mangelhafter Wegepflege

„Von der in Deutschland in Forstkreisen häufig propagierten Empfehlung, mehrfach pro Jahr Pflegemaßnahmen mit einem Wegepflegegerät ohne nachfolgende Verdichtung durchzuführen, ist deshalb wegen des mangelhaften Wirkungsgrades abzuraten“, appelliert Pötzsch. Weiters erläutert er, betreibe man 20 Jahre lang keine oder nur mangelhafte Wegepflege, dann sei eine Instandsetzung mit Materialzugabe nötig. Um den Weg in einen neuwertigen Zustand zu versetzen, werden mindestens 600 t Wegebaumaterial pro Kilometer Forstweg benötigt. Dies hätte zur Folge, dass pro Jahr je Kilometer 30 t Wegebaumaterial verloren gehen. In Geldwert ausgedrückt: 30 t mal 10 €/t = 300 €/km/J. „Bei einer angenommenen Gesamtwegelänge von 100 km errechnet sich ein Substanzverlust von 3000 t/J oder 30.000 €. Dazu kommen noch die Einbaukosten für das neu gelieferte Material mit geschätzten Kosten von: 3000 t mal 5 €/t = 15.000 €. Das heißt: 45.000 € Gesamtverlust pro Jahr für eine Wegstrecke von 100 km“, analysierte Pötzsch. Bei einer Waldfläche von 11,1 Mio. ha in Deutschland und einer durchschnittlichen Erschließung von 45 lfm/ha ergebe sich eine Weglänge von rund 500.000 km. „Rechnet man 500.000 km mal 30 t/km Substanzverlust, würde dies 15 Mio. t Substanzverlust bedeuten. Werden 15 €/t Wegebaumaterial- und Einbaukosten unterstellt, erhält man 225 Mio. € Gesamtsub-stanzverlust pro Jahr“, verdeutlicht Pötzsch.
Mit 40-jähriger Erfahrung im Wegebau biete Pöma neben technisch ausgereiften Wegebaugeräten auch ein wirtschaftliches und erosionsminderndes Sanierungssystem an.