Einen Blick in die Zukunft ermöglichte Steffen Braun vom Fraunhofer-Institut Stuttgart. Im Forschungsprojekt Morgenstadt spiele der urbane Holzbau als neues Stadtprinzip eine wichtige Rolle. Green Energy sei die nächste technische Evolutionsstufe nach Dampfmaschine und Internet, meint Braun. Die Energiegewinnung wandle sich von zentralisierten Systemen zu kleinen, dezentralen Einheiten – Bioreaktoren in Fassaden, solare Energiezugewinne an Fenstern sind Beispiele dafür.
Marco Ragonesi analysierte in seinem Vortrag den Iststand der Technik beim Kraftwerk Fenster. „Der U-Wert ist zweitrangig, wenn ich hohen Energiegewinn habe“, regte er an, man müsse nicht um jeden Preis dämmen, wenn die Energiebilanz stimme. Von Rahmenmaterialien mit zusätzlichen Dämmungen hält er wenig: „Rahmenoptimierungen bringen nur wenig, außer minimal bei Flügelunterstücken und Setzhölzern.“ Jüngere eidgenössische Forschungsarbeiten hätten ergeben, dass eine Einberechnung solarer Zugewinne oder die Ermittlung eines Zuheizungsbedarfs aussagekräftiger als die Werte Ug und Uf seien.
Energieäquvivalenter UW,eq-Wert
Neue Durchgangslichten und andere Updates
Landesgesetze regeln Marktüberwachung
„Die Marktüberwachung ist zuständig für das Produkt, die Baubehörde für den Einbau“, erläuterte Fuchs die Kompetenzen. Die Überwacher sind zu Baustellenkontrollen berechtigt, Verstöße können mit Verwaltungsstrafen geahndet werden. 2014 wolle sich die Marktüberwachung vor allem mit Kontrollen von Sicherheitsglas, Holzwerkstoffen und Bodenbelägen beschäftigen, verriet Fuchs noch.
Benno Bliemetsrieder vom ift Rosenheim beleuchtete das Emissionsverhalten von Fenstern. Wie jüngst erfolgte Untersuchungen zeigten, gebe es ein „Abklingverhalten“ in den ersten Wochen nach der Produktion. Danach seien Holzfenster weitgehend unproblematisch, konnte Bliemetsrieder beruhigen. Vor allem für den französischen Markt ein wichtiges Argument, die Franzosen haben das Emissionsverhalten schon in vier Klassen von A+ bis C eingeteilt. Alle in Rosenheim geprüften Fenstertypen hätten problemlos die beste französische Klasse A+ erreicht. Sonst gebe es derzeit keine verbindlichen Vorgaben, die Produktnorm EN 14351 müsse erst angepasst werden: „Aber das kommt sicher“, so Bliemetsrieder.