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KVH-Preisbild Juli 2014 © Holzkurier

KVH wird günstiger

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 06.08.2014 - 08:20
Konstruktionsvollholz hat seinen preislichen Abwärtstrend im Juli fortgesetzt. Mit 299 €/m³ (franko, Durchschnitt aus allen Sortimenten) unterschritt das Holzkurier-Preisbild nach einem Jahr wieder die 300 €-Schwelle.

Gegenüber Juni haben sich die KVH-Verkaufspreise bis zu 5 € verbilligt. Das ist saisonunüblich - und trifft nicht alle Betriebe. KVH-Hersteller mit etabliertem Direktvertrieb berichten von großteils konstanten Erlösen. Da die eher kleineren Abnehmer mit überschaubarer Marktübersicht nicht an Preissenkungen im Sommer gewöhnt sind, gibt es absatzseitig kaum Druck. Im Frühjahr angekündigte Preiserhöhungen wurden aber auch von diesen Betrieben nicht umgesetzt.

 

Rohware deutlich unter 200 /m³

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KVH-Preisbild Juli 2014 © Holzkurier

Preisdruck gibt es dagegen bei Großmengen im klassischen Handel. Bei den Herstellern führen freie Kapazitäten zu Preiszugeständnissen für ladungsweise Bestellungen. Dies wird durch günstige Rohware erleichtert. Für 6er-NSi-Lamellen werden aktuell ab 195 €/m³ (6er, NSi, trocken, franko) bezahlt. Aus Skandinavien sind Lamellen ab 198 €/m³ zu haben. Die Versorgung ist reibungslos. Alle Sortimente sind gegenwärtig kurzfristig gut verfügbar.

Insbesondere in Österreich führte der milde Winter zu einem ausgeprägten Vorzieheffekt. Die Zuwächse im I. Quartal waren im II. und beginnenden III. nicht zu halten. Die an sich stabile Nachfrage im Ein- und Zweifamilienhausbau wird bei Zurückhaltung im Objektbereich geschwächt. Frankreich, die Niederlande und Italien werden ebenfalls als unattraktive Märkte beschrieben.

Die deutsche, Schweizer und tschechische Baukonjunktur erweisen sich laut den Gesprächspartnern im laufenden Jahr als robuster. Allerdings konzentriert sich die bestehende Produktionskapazität nun auf diese Regionen.

Schichten rausnehmen

KVH-Hersteller reagieren auf die schleppende Nachfrage mit reduzierter Arbeitszeit. „Eine Woche länger Urlaub“, „Abstellen am Freitag“, oder „nur mehr einschichtig“, lauteten Strategien, um Druck vom Markt zu nehmen. Im Haupturlaubsmonat August wird mit sinkender Abnahme gerechnet. Hoffnung haben die Hersteller aber auf September und Oktober. Betriebe mit eigenem Einschnitt klagen aufgrund der billigen Sägenebenprodukte über unrentable Margen. Reine KVH-Hersteller sind derzeit im Vorteil.