Italien kommt wieder 

Faktisch unverändert zum Vormonat notierte der Absatzindikator* im Oktober auf weiter hohem Niveau: 112,7. Treibend wirkten auch in diesem Monat die Pelletspreise, die sowohl in Deutschland (höchster Preis aller Zeiten) als auch in Österreich stiegen. Außerdem legten die US-Preise nochmals deutlich zu. Davon können selbstredend nicht alle mitteleuropäischen Holzverarbeiter profitierten.

Mehr Rundholz, mehr Produktion

Dank besserer Rundholzverfügbarkeit (s. Link) wurde mehr geschnitten. Von einzelnen Gesprächspartnern war zu erfahren, dass für sie der Oktober der Rekordmonat 2013 war. Motto: „Jetzt das aufholen, was im I. Quartal witterungsmäßig verplempert wurde.“ Das ist dann unter der Woche einmal eine Produktionsstunde mehr oder man schneidet auch am Samstag. Diese Mehrmengen kommen unmittelbar dem Betriebsergebnis zugute.

Prüfung für Angebot-Nachfrage-Gleichgewicht

Was für die Ergebnisse eines Einzelunternehmens gut ist, muss nicht zwangsweise für die Branche gut sein – das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage erfuhr etwa in Italien schon wieder eine echte Prüfung. 17 mm-Seitenware gab leicht nach. Da im Oktober wieder mehr Schadholz zur Verfügung stand, gab es bei Verpackungsware, Mittellagen und Nichtsichtlamellen ein erhöhtes Angebot. Die – immer seltener nachgefragten Rohhobler – hielten den Preis.

Italien 2014: Durchstarten aus Talsohle?

Im heurigen Jahr könnte Italien seinen Bedarfstiefpunkt erreicht haben. Diese Meinung verfestigt sich immer mehr. 2014 sollte zumindest auf dem heurigen Niveau nachgefragt werden, lautet nun die Erwartungshaltung.

Deutscher Holzhandel optimistischer

In Köln traf sich zuletzt der deutsche Holzhandel. Dieser ist für das Gesamtjahr doch deutlich optimistischer als die österreichischen Kollegen. Das sehr schöne Herbstwetter ließ den (Holz-)Hausbau boomen. In weiterer Folge wurden entsprechende Leimholzmengen nachgefragt.
Bei KVH konnten beim Endprodukt heuer drei Mal Preiserhöhungen realisiert werden. Die Verkaufsmengen dürften ebenfalls markant über dem Vorjahr liegen. Dass die Lage für die Produzenten trotzdem angespannt ist, lässt sich mit dem rekordverdächtigen KVH-Rohwarenpreis begründen.
Schon im September wurde in Deutschland ein leichter Bedarfsrückgang bei Verpackungsware konstatiert. Das ist besonders sensibel, da die Verpackungsware ein exzellenter Konjunkturweiser ist: Wird viel benötigt, boomt der Export und das tut der Gesamtwirtschaft gut. Zwar war auch im Oktober die Nachfrage rückläufig, die Preise blieben bei Verpackungsware in Deutschland aber weitgehend stabil.

Japanexporteure zuversichtlich

Nach einem regelrechten Preissturz (70 €/m³ und mehr) aufgrund voller Lager verblieben nur noch die echten Marktexperten in Japan. Die mehrheitliche Meinung ist, dass das IV. Quartal wohl ohne nennenswerte Neubestellungen vonstattengehen wird. Da die Hausbaubeginne aber anhaltend stark sind, darf man von 2014 wieder einiges erwarten.
Trotz preislicher Absenkansinnen um 1 bis 3 €/m³ läuft die Levante noch stabil. Die Nachfragebelebung nach dem Ramadan ist zwar unter den (hohen) Erwartungen geblieben, noch wird von den Produzenten aber nicht gejammert. Gefragt wird, wo die schlechteren Japanmengen ihren Markt finden werden – die Levante wäre damit wohl überfordert.

*In die Berechnung des Absatzindikators fließen ein: Pelletspreis Österreich, Pelletspreis Deutschland, Konstruktionsvollholz (Deutschland, Österreich), zwei Schnittholzsortimente Italien, BSH-Lamellen Deutschland, Hackgutpreis Österreich, Spänepreis Deutschland, Brettschichtholz Italien, Brettschichtholz Deutschland, 2-by-4-Preis USA.